Bundesliga

Hahn auf dem aufsteigenden Ast

Augsburg: Aktivposten ist plötzlich auch Torjäger

Hahn auf dem aufsteigenden Ast

Kaum einzufangen: André Hahn mit Matthias Ostrzolek.

Kaum einzufangen: André Hahn mit Matthias Ostrzolek. imago

Ebenso schnell, wie er sich auf der rechten Außenbahn bewegt, hatte sich der Neue auch einen Platz in der Startformation erspielt. Nach nur vier Partien als Einwechselspieler vertraute Trainer Markus Weinzierl dem zunächst mit den Prädikaten "Perspektivspieler" und "Ergänzungsspieler" bedachten Hahn bereits von Beginn an. Seinen Platz in der ersten Elf gab das Nordlicht, das sich zwischen 2008 und 2010 auch beim Hamburger SV versucht hatte, seitdem nicht mehr her.

Was sein Spiel ausmacht, zeigte Hahn am Sonntag gegen Mainz eindrucksvoll. Neben seiner Schnelligkeit brachte er seinen großen Willen ein, war einmal mehr ein Aktivposten beim FCA und präsentierte sich zudem bei seinen Toren - seinem ersten Doppelpack in der Bundesliga - eiskalt. "Natürlich bin ich sehr glücklich, dass wir durch meine beiden Treffer gewonnen haben. Die drei Punkte waren sehr wichtig, nachdem wir in den letzten Spielen bereits gut gespielt haben, aber uns nicht belohnen konnten", erklärte der 23-Jährige im Anschluss, nicht ohne allerdings eine Mahnung anzuschließen: "Darauf dürfen wir uns nun aber nicht ausruhen."

Er hat gemerkt, dass er auch in der Bundesliga Tore machen kann.

Markus Weinzierl über André Hahn

"Er hat jetzt das Selbstvertrauen", sagt Weinzierl zu seinem besten Torschützen und nach kicker-Noten zweitbesten Feldspieler dieser Saison (Notenschnitt 3,18, Daniel Baier kommt auf eine Durchschnittsnote von 2,91). "Er hat gemerkt, dass er auch in der Bundesliga Tore machen kann", meint der Trainer weiter. Tatsächlich haperte es daran noch vor der Sommerpause: Hahn blieb in der Vorsaison noch ohne Bundesliga-Treffer, aktuell geht knapp ein Drittel der - allerdings mit 13 recht wenigen - FCA-Tore auf sein Konto. Wie es nun zu vier Toren in den letzten fünf Spielen kam? Hahn hat eine ganz einfache Erklärung: "Wir haben zuletzt mehr Torschüsse trainiert."

Die Nagelprobe kommt aber am Samstag: Ab 15.30 Uhr (LIVE! bei kicker.de) sind die bayrischen Schwaben dann beim übermächtigen FC Bayern in der Landeshauptstadt zu Gast. Mitte Mai gab es hier eine glatte 0:3-Pleite, "eine Partie zweier ungleicher Gegner ohne Überraschungseffekt" hieß es in der kicker-Spielbewertung. Hahn selbst lieferte ein weitgehend unauffälliges Spiel ab und scheiterte beim Stand von 0:1 per Kopf ab Torwart Manuel Neuer. Das könnte sich am Samstag ändern: Jetzt hat er ja gemerkt, dass er auch in der Bundesliga treffen kann.