Christian Wetklo erlebte einen schwarzen Sonntag. Das Ligaspiel in Augsburg begann für den Torwart von der Bank aus. In der Pause wurde der Ersatzmann dann für den an der Hüfte verletzten Stammkeeper Heinz Müller eingewechselt. Keine zwei Zeigerumdrehungen später klingelte es schon im Mainzer Tor - Hahn erhöhte auf 2:0. Über die volle Distanz der zweiten Halbzeit sollte Wetklos Arbeitstag trotzdem nicht gehen. In der 88. Minute schätze der 33-Jährige einen weiten Pass falsch ein und verließ seinen Strafraum. Dabei verpasste er das Leder und warf sich in einer verzweifelten Rettungstat in den Lauf von Augsburgs Angreifer Arkadiusz Milik. Schiedsrichter Bastian Dankert wertete diese Aktion als Notbremse und präsentierte dem Schlussmann die Rote Karte. Damit stellte Wetklo einen Bundesliga-Rekord auf: Er ist der erste Keeper, der nach einer Einwechslung vom Platz flog.
Bis zum Abpfiff streifte sich Stürmer Sebastian Polter das Torwarttrikot über und stellte sich zwischen die Pfosten. An der 1:2-Niederlage der Nullfünfer änderte das aber nichts mehr.
Das DFB-Sportgericht legte am Montag eine Sperre von drei Bundesligapartien fest. In die Höhe des Strafmaßes floss nicht nur die Notbremse selbst mit ein, sondern auch Wetklos vorherige Vergehen: Am 15. Spieltag der Saison 2012/13 sah der Torhüter die Rote Karte wegen eines Handspiels außerhalb des Strafraums. Der FSV stimmte diesem Urteil zu.
Vor dem Derby gegen Eintracht Frankfurt am Sonntag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) hat Mainz ein Torwartproblem. "Wenn Heinz nicht spielen kann, steht einer der Jungen im Tor", kündigt Manager Christian Heidel an. Gemeint sind Christian Mathenia (21) und Loris Karius (20).