Bundesliga

Klopp: "Ich habe mich geschämt"

Pyrotechnik und Randale rund um das 143. Revierderby

Klopp: "Ich habe mich geschämt"

Jürgen Klopp: "Ich habe mich in dem Moment echt geschämt. Das waren ganz schreckliche Bilder."

Jürgen Klopp: "Ich habe mich in dem Moment echt geschämt. Das waren ganz schreckliche Bilder." getty images

Gelbe Rauchschwaden zogen um kurz vor 15.30 Uhr über das Spielfeld in der Schalker Arena und verzögerten damit den Beginn einer ohnehin schon brisanten Partie um etwa fünf Minuten. Doch viel schlimmer war, dass die unverbesserlichen Anhänger der Dortmunder nicht nur massenweise Pyrotechnik ins Stadion geschmuggelt, sondern damit auch sich selbst und andere in große Gefahr gebracht hatten. "Das ist einfach asoziales Verhalten, gerade wenn man Raketen in andere Blöcke schießt. Das ist total intolerabel und wir werden das auch nicht akzeptieren", polterte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. BVB-Coach Jürgen Klopp sprach dagegen von "ganz schrecklichen Bildern", über die er sich "in diesem Moment echt geschämt" habe.

Spielbericht

Und auch von der DFL folgte wenig später ein erstes Statement. "Angesichts der Bilder muss man sich schämen. Wir verurteilen die Vorfälle aufs Schärfste. Hier werden von Einzelnen Verletzungen Anderer billigend in Kauf genommen", sagte DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig. Doch nicht nur im Stadion sorgten die Dortmunder Fans für Ärger. Schon weit vor dem Anpfiff hatten rund 400 Anhänger der Schwarz-Gelben am Essener Bahnhof eine Polizei-Absperrung durchbrochen.

Weder der Schalker Stadionsprecher noch Verantwortliche oder Spieler konnten die Anhänger im Gästeblock zur Räson bringen. BVB-Keeper Roman Weidenfeller hatte sich noch vor dem Anpfiff in Richtung eigener Anhang gemacht, musste aber erkennen, dass er die Lage nicht beruhigen konnte und sich selbst in Gefahr brachte. Doch auch der Schalker Anhang bekleckerte sich nicht mit Ruhm. Ein Polizist wurde beim Versuch, ein deeskalierendes Gespräch mit Fans von S04 zu führen, durch Fußtritte und Faustschläge attackiert.

Boateng: "Wir wussten, dass Dortmund sehr stark ist im Umschaltspiel"

Roman Weidenfeller

Selbst BVB-Schlussmann Roman Weidenfeller konnte die Fans nicht beruhigen. getty images

Fußball wurde aber auch gespielt. Und nach zwei Derby-Niederlagen hintereinander setzten sich erstmals wieder die Schwarz-Gelben durch. Für Kevin-Prince Boateng, der beim Stand von 0:1 gegen seinen Ex-Klub einen Elfmeter verschoss, waren die Gründe schnell ausgemacht: "Wir wussten, dass Dortmund sehr stark ist im Umschaltspiel. Das haben wir heute drei Mal nicht verhindern können." Damit traf der ghanaische Nationalspieler den Nagel auf dem Kopf. Bei allen drei Toren von Aubameyang (14.), Sahin (51.) und Blaszczykowski (74.) sah die Schalke Defensive in der Rückwärtsbewegung nicht gut aus.

Frust auf der einen, Freude über "harte Arbeit", die sich letztlich ausgezahlt hat, auf der anderen Seite. "Alle haben alles gegeben. Es mussten alle mit sich selber und dem Gegner kämpfen. 3:1 hier zu gewinnen ist außergewöhnlich. Schalke hat uns Probleme bereitet, aber am Ende haben wir verdient gewonnen", freute sich Klopp zumindest über den Auftritt seiner Schützlingen, für die er sich heute mit Sicherheit nicht schämen musste.