"Das ist sehr ärgerlich. Nach den ersten 20 Minuten muss es schon 2:0 oder 3:0 stehen", sagte Abwehrspieler Jan-Ingwer Callsen-Bracker: "Da hätten wir das Spiel entscheiden müssen. Wir können an unserer Torausbeute noch arbeiten." Selbst Wolfsburgs Trainer Dieter Hecking gestand ein: "Wir hatten Glück, dass wir nicht höher zurücklagen."
"Es ist noch ein weiter Weg bis zum Klassenverbleib", sagte denn auch Tobias Werner. Der dienstälteste Augsburger Profi (seit 2008 beim FCA), der vergangene Woche seinen Vertrag bis 2017 verlängert hat , hatte mit dem 1:0 eigentlich die Weichen auf Sieg gestellt, war ständig auf der linken Seite unterwegs und von Wolfsburgs Defensive zunächst nicht unter Kontrolle zu kriegen. "Wir wollten das Spiel unbedingt gewinnen, wollten zeigen, wie stark wir zu Hause sind", sagte der 28-Jährige.
FC Augsburg - Die letzten Spiele
Effektivität ist in der Bundesliga gefragt, die haben wir heute nicht gezeigt und deshalb verdient verloren.
Augsburgs Trainer Markus Weinzierl
Dabei war es Werner selbst, der beste Chancen ungenutzt ließ. Auch Halil Altintop ließ in dieser Phase den Killerinstinkt vermissen. Urplötzlich kippte dann das Spiel: Maximilian Arnold (35.) und Luiz Gustavo (42.) trafen kurz vor der Pause. "Wir hatten Glück beim 1:1, aber danach haben wir noch mehr Sicherheit zurückgewonnen", stellte Hecking fest. In der Tat schien den Augsburgern nach dem Wechsel der Stecker gezogen. "In der zweiten Halbzeit haben wir nicht mehr so viel Druck machen und keine klare Torchance herausspielen können", musste auch Coach Markus Weinzierl eingestehen. "Effektivität ist in der Bundesliga gefragt, die haben wir heute nicht gezeigt und deshalb verdient verloren", lautete die nüchterne Analyse.
Die Aufgaben werden indes nicht leichter. Am nächsten Samstag (LIVE!-Ticker ab 15.30 Uhr bei kicker.de) muss Augsburg bei Bayer Leverkusen ran. Dabei muss Weinzierl schon wieder seine Abwehr umbauen, denn gleich beide Außenverteidiger, Kapitän Paul Verhaegh rechts und Matthias Ostrzolek links, kassierten jeweils die fünfte Gelbe Karte und fehlen somit in Leverkusen. Links wird Marcel de Jong spielen, der gegen Wolfsburg schon eingewechselt wurde (sein zweiter Einsatz in dieser Saison), weil Ostrzolek gelb-rot-gefährdet war. Rechts dürfte Kevin Vogt zum Zuge kommen.
