Erst wurde kurz vor knapp der Klassenerhalt geschafft, dann stand der Umbau des von den Vorgängern völlig überfüllten Kaders an. Nun geht es um die Zukunft. Zunächst arbeitete Rosen vor allem im Hintergrund, doch langsam beginnt er sein Profil auch in der Öffentlichkeit zu schärfen. Dabei kann sich seine bisherige Bilanz durchaus sehen lassen.
Immerhin 17 Spieler gingen, viele davon brachte er durch Leihgeschäfte unter, sie stehen aber somit nächstes Jahr wieder auf der Matte. Im Gegenzug landete Rosen bei seinen zwei relevanten Einkäufen mit dem sechsfachen Torschützen Anthony Modeste offenbar einen Volltreffer, der emsige Tarik Elyounoussi darf bislang zumindest als guter Griff durchgehen. Auch die vorzeitige Vertragsverlängerung mit Shootingstar Kevin Volland bis 2017 ist Rosen positiv anzurechnen, ebenso der Ausbau der zuvor arg eingedampften Scouting-Abteilung.
Nicht gelungen ist es ihm jedoch, sämtliche Mitglieder der "Trainingsgruppe 2" von der Gehaltsliste zu bekommen. Im Ringen mit hartleibigen Spielerberatern sowie Profis, die (zu Recht) auf ihre bestehenden Verträge pochen, zog die TSG bei Wiese, Weis, Braafheid, Delpierre und Jaissle den Kürzeren. Inzwischen verhandelt der neue Chef der Geschäftsführung mit den Parteien. "Das ist eine meiner aktuell wichtigsten Aufgaben", sagt Peter Rettig, seit Anfang Oktober im Amt.
Sechs Verträge laufen aus: Vor Rosen liegt viel Arbeit
Rosen, früher unter anderem Profi bei Eintracht Frankfurt und in Norwegen, kann sich derweil um den aktuellen Kader kümmern. Sechs Verträge laufen 2014 aus. Während die Verlängerung mit Profis aus der zweiten Reihe wie Sven Schipplock oder Keeper Jens Grahl eher wenig Probleme aufwerfen dürfte, wird es bei Fabian Johnson und vor allem Kapitän Andreas Beck deutlich spannender. Bei Sebastian Rudy wartet man bei der TSG fast schon zu lange auf den nächsten Schritt in der Entwicklung. Ihn will Rosen aber wohl ebenso halten wie den vormaligen U-21-Nationalspieler Stefan Thesker, der derzeit kaum Einsatzchancen besitzt.
Martin Gruener