Bundesliga

Wiesinger: "Momentan habe ich keine Argumente"

Nürnberg: Bader vermeidet klares Bekenntnis zum Trainer

Wiesinger: "Momentan habe ich keine Argumente"

Ratlose Gesichter: Michael Wiesinger und Co-Trainer Armin Reutershahn grübeln, Marek Mintal kann nicht mehr hinsehen.

Ratlose Gesichter: Michael Wiesinger und Co-Trainer Armin Reutershahn grübeln, Marek Mintal kann nicht mehr hinsehen. imago

Zur Zukunft von Wiesinger wollte sich Bader am Sonntag nicht klar äußern. "Es war klar, dass diese Fragen kommen. Es gibt im Fußball nicht nur Schwarz oder Weiß. Wir müssen diese Qualität, die unser Verein hat, in den Gremien, mit der Mannschaft besprechen. Wir sind immer Fan davon gewesen, dass wir Verträge, die wir geschlossen haben, mit Leben füllen und dass wir zu unseren leitenden Angestellten mit einhundertprozentiger Überzeugung stehen", erklärte er gegenüber dem TV-Sender Sky, sagte aber auch: "Das war heute ein richtiger Rückschlag. Den müssen wir aufarbeiten. Wir haben jetzt zwei Wochen Zeit, die Wunden zu lecken. Das sind tiefe Wunden. Wir werden immer wieder Lösungen finden, auch diesmal werden wir eine Lösung finden."

Doch wie sieht diese Lösung aus? Die nackten Zahlen sind jedenfalls nicht gerade erbaulich. Der Club kassierte die höchste Heimniederlage seit 29 Jahren (27. April 1984, 1:6 gegen den HSV). Dass der FCN nach dem achten Spieltag noch ohne Sieg dastand, war zuletzt vor 27 Jahren der Fall. Als nächstes stehen mit Frankfurt und Stuttgart nach der Länderspielpause zwei schwere Auswärtshürden auf dem Programm.

Spielbericht

Ob Wiesinger dann noch auf der Bank sitzt, bleibt abzuwarten. "Das war eine verdammt harte Niederlage. In der 1. Halbzeit haben wir definitiv ein gutes Spiel gemacht. Wir wollten heute den Bock umstoßen. Das 0:4 und 0:5 war fast schon Slapstick, dann gehst du mit 0:5 unter, das ist brutal", sagte der Coach. "Ich muss jetzt auch für mich mal nachdenken. Ich hinterfrage mich auch selbst. Es geht nicht um mich, der Club muss in die Spur kommen. Das Spiel heute war brutal emotional für mich." Die vereinzelten "Wiesinger-raus"-Rufe der Fans hat der Trainer natürlich auch registriert. "Ich kann sie verstehen, momentan habe ich keine Argumente", sagte er.

Die zweite Hälfte war die schlechteste meiner ganzen Karriere.

Makoto Hasebe nach dem 0:5 gegen Hamburg

Die Wortführer in der Mannschaft stehen jedenfalls noch hinter ihrem Coach. Per Nilsson hielt nach dem 0:5 in der Kabine eine Ansprache. Der Tenor: Der Trainer dürfe kein Alibi sein, nur sie, die Spieler, seien verantworlich. So sah es auch Neuzugang Makoto Hasebe. "Die zweite Hälfte war die schlechteste meiner ganzen Karriere. Schade, dass viele von uns auf Länderspielreise gehen. Ich hoffe nur, dass sich alle entsprechend hinterfragen."

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