Bundesliga

0:5-Debakel für den Club - Freiburg rettet ein Remis

Braunschweigs erster Sieg - Bayern Tabellenführer

0:5-Debakel für den Club - Freiburg rettet ein Remis

Hattrick in acht Minuten: Hamburgs Pierre-Michel Lasogga war in Nürnberg nicht zu bremsen.

Hattrick in acht Minuten: Hamburgs Pierre-Michel Lasogga war in Nürnberg nicht zu bremsen. getty images

Der FCN hatte sich gegen Hamburg im Duell der Krisenklubs eigentlich einiges ausgerechnet - heraus kam ein Debakel für die Franken! Die van Marwijk-Elf schlug durch einen Volleyschuss von van der Vaart schnell den richtigen Weg ein (17.), Nürnberg fehlten in der ersten Hälfte Ideen und Durchschlagskraft. Nach der Pause kam es dann richtig dicke - in Person von Lasogga. Der Hamburger traf in acht Minuten dreimal (59., 63., 67.), nur vier Spielern gelang in der Bundesligageschichte ein schnellerer Hattrick . Seinem letzten Treffer ging ein haarsträubender Fehler von Nilsson voraus, es sollte nicht der letzte der Nürnberger bleiben. Keeper Schäfer schoss das Leder bei einer Klärungsaktion genau in die Füße von Arslan, der aus etwa 40 Metern zum 5:0-Endstand traf (74.). Da hatten viele Club-Fans das Stadion schon verlassen. Auf Michael Wiesinger und seine weiterhin sieglosen Nürnberger kommen zweifelsohne harte Tage zu.

Höfler trifft nach kuriosem Eigentor

Zum Abschluss des 8. Spieltags bekam Freiburg Besuch aus Frankfurt. Die Hessen legten munter los, für Kadlec (2. und 10., Baumann hält) und Rode (4., daneben) sprangen in den ersten Minuten gleich drei Hochkaräter heraus. Doch Freiburg fand immer besser in die Partie und gestaltete sie bis zur Pause ausgeglichen. In der zweiten Hälfte legte die Streich-Elf sogar noch einmal eine Schippe drauf, kam der Führung immer näher - das Tor fiel aber auf der anderen Seite. Ausgerechnet der starke Baumann leistete sich einen Lapsus, indem er Günter anschoss, von dessen Oberschenkel kullerte das Leder über die Linie (64.). Die Breisgauer wehrten sich verzweifelt gegen die fünfte Saisonniederlage und wurden für ihren Kampfgeist belohnt. Nach einer Ecke stand Höfler sträflich frei und köpfte zum 1:1 ein (85.). Das galt auch für Lakic nach einer Djakpa-Flanke, der Frankfurter scheiterte jedoch per Kopf an Baumann (87.). In der 90. Minute musste der Ex-Freiburger Flum mit Gelb-Rot vom Platz, die Nachspielzeit überstand Freiburg aber unbeschadet.

Topspiel: Deutliche Dominanz der Bayern, aber kein Sieger

Lars Bender hat gegen Franck Ribery das Nachsehen. Leverkusen rettete immerhin einen Punkt.

Lars Bender hat gegen Franck Ribery das Nachsehen. Leverkusen rettete immerhin einen Punkt. getty images

Am Samstagabend trennten sich in einem sehr einseitigen Spitzenspiel Bayer Leverkusen und Bayern München mit 1:1. Dank des Punktgewinnes eroberten die Münchner zum ersten Mal in dieser Saison die Tabellenspitze.

Es war wirklich beeindruckend, wie dominant die Bayern das Spitzenspiel von Beginn an nach Belieben diktierten. Sie kombinierten munter vor dem Leverkusener Tor, vor allem Ribery erwies sich als ständiger Unruheherd. Der Franzose gab denn auch die Vorlage zum mehr als verdienten Führungstreffer auf den von der Leverkusener Defensive vollkommen übersehenen Kroos. Der bedankte sich mit einem strammen Schuss unter die Querlatte zum 1:0 (29.). Doch die Führung machte die Bayern einen kurzen Moment nachlässig, was Sam gleich nutzte, der zum Ausgleich abstaubte (31.).

Auch nach der Pause spielte im Prinzip nur eine Mannschaft, nämlich die aus München. Auch die Statistik spricht eine deutliche Sprache: Ballbesitzquote von fast 80 Prozent und ein Torschussverhältnis von 27:5! Allein: Der Ball wollte nicht ins Tor. Spätestens ein gut aufgelegter Leno - bester Mann der Leverkusener - verhinderte den erneuten Rückstand. Guardiola reagierte und brachte Robben für Shaqiri, später Mandzukic für Müller, dem bei einigen guten Chancen das nötige Glück gefehlt hatte, und schließlich Götze für Kroos. Allerdings ohne entscheidenden Erfolg. Langsam ließ auch bei den weiter überlegenen Bayern die Konzentration nach, es blieb beim 1:1. In der Schlussphase musste auf Seiten der Leverkusener Kießling verletzt vom Platz.

Erste Niederlage für Dortmund

Sieg im Borussen-Duell: Tony Jantschke und Oscar Wendt freuen sich.

Sieg im Borussen-Duell: Tony Jantschke und Oscar Wendt freuen sich. Getty Images

Im Borussen-Duell setzte es für Borussia Dortmund die erste Saisonniederlage, die dem BVB somit auch die Tabellenführung kostete. Dabei beherrschte die Klopp-Elf Gegner Mönchengladbach nach Belieben, schaffte es allerdings nicht, aus der Überlegenheit Kapital zu schlagen. Das rächte sich in der Schlussphase: In der 81. Minute foulte Hummels im eigenen Strafraum Nordtveit und verhinderte eine klare Torchance. Rot und Elfmeter - viel Spielraum blieb Schiedsrichter Manuel Gräfe nicht. Kruse verwandelte gegen Weidenfeller, Raffael nutzte einen Konter in der 86. Minute sogar noch zum 2:0. Gladbach schiebt sich mit dem Sieg auf Rang vier. Und dem BVB gelang erstmals seit 31 Spielen kein Tor.

Schalke nutzt Überzahlspiel

Nach dem 3:3 gegen Hoffenheim war auf Schalke dicke Luft. Und auch das Spiel gegen Augsburg begann alles andere als viel versprechend: Mölders (10.) traf zur Führung der Gäste. Doch ein Elfmeter mit Roter Karte für Klavan stellte den Spielverlauf auf den Kopf. Boateng (16.) verwandelte zum Ausgleich, in Überzahl drehte Szalai (28.) schließlich das Spiel und legte in der 78. Minute nach. Max Meyer sorgte schließlich mit seinem ersten Bundesliga-Tor für den 4:1-Endstand (86.).

Remis in Stuttgart: Bremen rettet 1:1

Mit Stuttgart und Bremen trafen zwei Teams aufeinander, die zuletzt Aufwind hatten - und trennten sich mit einem 1:1. Nur wenige Minuten waren gespielt, da rappelte es bereits im Karton bzw. Kasten der Bremer: Aus einem Eckball resultierte ein Volleyschuss von Harnik, der Werder-Keeper Mielitz keine Chance ließ. In der Folge waren die Schwaben das lebendigere Team, Bremen kam kaum aus der eigenen Hälfte heraus. Etwas überraschend dann in der 37. Minute der Ausgleich: Im Nachsetzen traf Petersen zum 1:1. Nun gestaltete sich die Partie zunächst deutlich offener, die Bremer witterten ihre Chance. Erst nach einer guten Stunde bekamen die Stuttgarter wieder Oberwasser, doch die Dutt-Elf rettete das Unentschieden über die Zeit.

Niedersachsenderby mit Überraschungssieger

Diego gegen Marco Caligiuri: Braunschweig stellt Wolfsburg erfolgreich ein Bein.

Diego gegen Marco Caligiuri: Braunschweig stellt Wolfsburg erfolgreich ein Bein. picture alliance

Im Niedersachsen-Derby gegen den VfL Wolfsburg gelang Eintracht Braunschweig der erste Saisonsieg. Zwar hatten die "Wölfe" standesgemäß zu Beginn Oberwasser, doch ein gelungener Angriff der "Löwen", den Bellarabi vollendete (30.), stellte die Verhältnisse auf den Kopf. Wolfsburg fand in der Folge kein Mittel gegen die geschickt verteidigende Lieberknecht-Elf, die sogar zu einigen Konterchancen kam. Eine davon nutzte Kumbela (86.) zur Entscheidung. Mit dem 2:0-Sieg bleibt die Eintracht zumindest auf Tuchfühlung zu den Nicht-Abstiegsplätzen, Wolfsburg verpasste die Chance, in der Tabelle einen großen Sprung nach vorne zu machen.

Kurioser Ausgleich rettet Mainz einen Punkt

Nach vier Niederlagen in Folge sollte beim 1. FSV Mainz 05 gegen Hoffenheim endlich die Wende zum Besseren gelingen. Doch alle guten Vorsätze schienen zunächst schnell Makulatur zu werden: Schon in der 14. Minute degradierte Volland die Mainzer Abwehr zu Zuschauern und vollendete zur verdienten Führung der Hoffenheimer. Und die Kraichgauer ließen nicht locker: Schon acht Minuten später legte Roberto Firmino nach Zuspiel des für den angeschlagenen Modeste frisch eingewechselten Schipplock mit einem schönen Lupfer über Mainz-Keeper Müller nach. Tuchel reagierte mit der Hereinnahme von Choupo-Moting. Mainz agierte nun zwar sicherer, fand aber lange kein Mittel. Dennoch sprang am Ende ein Unentschieden heraus: Choupo-Moting (82.) gelang der Anschluss, in der Schlussminute leitete der nach vorne geeilte Heinz Müller den so sicher nicht beabsichtigten Ausgleich von Malli (am Boden liegend mit dem Rücken!) ein.

Ronny Rocket! Hertha holt in Hannover einen Punkt

Skjelbred, Ben-Hatira und Wagner feiern Torschütze Ronny

Eingeschlagen: Ronny rettete Hertha mit seinem ersten Ballkontakt einen verdienten Punkt in Hannover. Getty Images

Dieser Joker hat gestochen - mitten ins 96-Herz: Dank Ronny hat Hertha BSC am Freitagabend aus Hannover noch einen Punkt mitgenommen. Beim 1:1 traf der Brasilianer, der die Spielmacher-Position zunächst an Ben-Hatira hatte abtreten müssen, Sekunden nach seiner Einwechslung mit einer Freistoß-Rakete mitten durch die Mauer hindurch zum Ausgleich (81.). Verdientermaßen, hatte Hannover nach dem Führungstor durch Christian Schulz (23., nach Patzer Hosogai) doch allzu passiv agiert. Ben-Hatira scheiterte noch am Pfosten (58.), Ramos an seinen Nerven (72.) - erst Ronny war dann nicht mehr aufzuhalten. Das Duell Vierter gegen Fünfter endet also remis, 96 verpasst damit einen neuen Klubrekord: Fünf Siege in den ersten fünf Heimspielen hat es für die Niedersachsen noch nie gegeben. Bitter zudem: Ya Konan verletzte sich kurz vor der Pause wohl schwerer am Sprunggelenk .

Kießlings "Neuer-Bilanz" und eine Bundesliga-Premiere