Ob der Ex-Dortmunder am Mittwoch im Kader steht oder gar zum Einsatz kommt, entscheidet sich am Vormittag nach dem gemeinsamen Frühstück. "Ich freue mich nach drei Wochen Reha wieder auf den Fußball", so Götze weiter. "Könnte sein", sagt er auf die Frage, ob er im Kader für das Pokalspiel steht. "Das entscheidet der Trainer morgen."
Der 21-Jährige war über drei Wochen wegen einer Kapselverletzung ausgefallen. Guardiola wolle sich am Mittwoch beim gemeinsamen Frühstück mit der Mannschaft entscheiden, "ob Mario in den Kader kommt" oder "vielleicht im nächsten Spiel für ein paar Minuten spielt". Erst seit dem Wochenende trainiert der Ex-Dortmunder wieder mit dem Team. "Er braucht noch Zeit und muss sich noch weiterentwickeln", sagte Guardiola. Neben Götze ist auch Pierre-Emile Höjbjerg (Außenband) nach Verletzungspause wieder zurückgekehrt. Beide waren im Dienstagstraining bereits voll belastbar. Verzichten muss Guardiola in jedem Falle weiter auf Javi Martinez, Thiago und Holger Badstuber.
Spielersteckbrief M. Götze
DFB-Pokal - 2. Runde
Trainersteckbrief Guardiola
Für Guardiola ist der deutsche Pokalmodus gewöhnungsbedürftig. Schließlich wird in Spanien der Sieger bei der Copa del Rey in Hin- und Rückspiel ermittelt. "Wir sind bereit für dieses Finale. In Deutschland ist in diesem Wettbewerb im Gegensatz zu Spanien jedes Spiel ein Finale", sagte der Spanier. Der FC Bayern sei in den letzten beiden Jahren zweimal im Pokalfinale gewesen, "da wollen wir wieder hin. Ich will dieses Gefühl erleben." Der 42-Jährige erwartet "den gleichen Hunger" wie in den vergangenen Partien, auch wenn er den DFB-Pokal im Vergleich zur Bundesliga und Champions League als "ein bisschen weniger wichtig" einstufte.
Ein paar Extralobe verteilte der Spanier auch noch. Torhüter Manuel Neuer sei schon jetzt "einer der besten der Geschichte und der Welt". Auch seinen Kapitän Philipp Lahm würdigte er zum wiederholten Male, auch für dessen neue Rolle im Mittelfeld. Lahm spiele jedes Mal "unglaublich auf dieser Position". Der Verteidiger sei sogar eine Alternative auf der Sechs, "wenn alle fit sind".
Hoeneß: "Guardiola trägt sein Herz auf der Zunge"
So wie Guardiola offenbar mit München zufrieden ist, so zufrieden ist auch München mit ihm. Dies ist zumindest den Worten von Präsident Uli Hoeneß zu entnehmen. "Es macht sehr, sehr viel Spaß, mit ihm zu arbeiten. Er ist ein total offener Mensch, trägt sein Herz auf der Zunge. Ich bin sehr happy, dass wir ihn hier haben. Bei den Treffen mit ihm hast du immer das Gefühl, dass du weiterkommst im Leben", sagte Hoeneß am Dienstag in München über den Spanier.
Hoeneß zeigte sich vor allem von Fleiß und Akribie des Coaches beeindruckt. Selbst an trainingsfreien Tagen sitze Guardiola oft bis spät in den Abend am Klubgelände in der Säbener Straße und brüte über Verbesserungen. "Es war klar, dass er Zeit brauchen würde, die zwei Systeme FC Barcelona und Bayern München miteinander zu verbinden. Aber ich bin ziemlich sicher, dass diese beiden Kulturen langsam verwachsen. Ich bin überzeugt, dass daraus etwas ganz Fruchtbares entstehen kann", sagte Hoeneß. Guardiola sei fußball-taktisch "nie um eine Antwort verlegen", ergänzte er.
Die Unstimmigkeiten zwischen Hoeneß und Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge auf der einen sowie Sportvorstand Matthias Sammer auf der anderen Seite sind für den Präsidenten hingegen kein Thema mehr. "Das ist beendet", erklärte er. "Er hat seine Meinung gesagt, und wir haben unsere Meinung gesagt. Und wenn vernünftige Menschen zusammensitzen, gibt es immer vernünftige Lösungen."
