Bundesliga

Balitsch wird für den "kleinen" Club spielen

Nürnberg: Trainer Wiesinger erleichtert

Balitsch wird für den "kleinen" Club spielen

Das Tischtuch zwischen Hanno Balitsch und Club-Coach Michael Wiesinger bleibt zerschnitten.

Das Tischtuch zwischen Hanno Balitsch und Club-Coach Michael Wiesinger bleibt zerschnitten. imago

"Ich möchte den Weg ohne Hanno Balitsch gehen. Die Mannschaft muss funktionieren und einen Weg gehen", sagte Wiesinger am Sonntag nach einem Dreier-Gespräch mit dem Spieler sowie Sportvorstand Martin Bader.

Die Zeichen stehen also auf Trennung. Allerdings bleibt der Vertrag des 32-Jährigen vorerst bestehen, sein Abschied vom Club dürfte somit in der nächsten Transferperiode erfolgen. Bis dahin bleibt Balitsch bei den Profis außen vor und wird stattdessen in den nächsten Wochen mit der U 23 des 1. FC Nürnberg trainieren und auch für die Regionalliga-Mannschaft der Franken spielen. Dies ist das Ergebnis eines Dreiergesprächs zwischen dem in der vergangenen Woche von Trainer Michael Wiesinger aussortierten Profi, seinem Berater Stefan Backs und Club-Sportvorstand Martin Bader am Montagnachmittag.

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Balitsch, obwohl von der Entwicklung "völlig überrascht", möchte ebenso wie der Verein einen zweiten "Fall Streit" und damit eine endlose gerichtliche Auseinandersetzung vermeiden. Die Wege des 32-Jährigen und des FCN werden sich somit wohl erst im Winter trennen.

"Es war keine leichte Entscheidung, aber sie war wohlüberlegt", sagte Wiesinger. Balitsch sei von der Entscheidung der Verantwortlichen enttäuscht gewesen, habe aber gefasst reagiert. "Er ist lange genug Profi", so Wiesinger. Mit 334 Einsätzen weist er die meisten Bundesligaspiele aller Club-Akteure auf und ist damit der dritterfahrenste noch aktive Spieler.

Bader und Wiesinger gaben für den Schritt erneut nicht näher erläuterte "sportliche Gründe" an. Der kicker hatte bereits am vergangenen Donnerstag über die Ausbootung des Mittelfeldspielers berichtet, dem ein Streit um die Mannschaftsausrichtung vorangegangen sein soll. Dabei stand Balitsch eher für die defensivere Ausrichtung des Teams, während Wiesinger "mehr Spielfreude, mehr Bewegung ohne Ball" einforderte.

Schäfer: "Darauf müssen wir aufbauen"

Beim 1:1 gegen den BVB setzte der neunmalige deutsche Meister die Vorgaben des Trainers jedenfalls gut um. Der Club zeigte seine beste Saisonleistung und überzeugte nicht nur kämpferisch, sondern phasenweise auch in spielerischer Hinsicht. "Die Mannschaft hat endlich gezeigt, was in ihr steckt", bilanzierte Kapitän Raphael Schäfer. "Obwohl wir in den letzten Tagen viel zu hören bekommen haben, haben wir nie an unserer Qualität gezweifelt. Es war ein wichtiger Punkt und ein Schritt in die richtige Richtung", so der Keeper weiter.

Nun will der 1. FCN die nächsten Schritte beschreiten. "Darauf müssen wir aufbauen", forderte Schäfer für die kommenden Aufgaben bei Werder Bremen (29. September) und eine Woche später gegen den Hamburger SV (6. Oktober).