Bundesliga

Sechs, Neuneinhalb, Zehn - wo spielt Darida?

Freiburg: Neuzugang ist variabel einsetzbar

Sechs, Neuneinhalb, Zehn - wo spielt Darida?

Umgesattelt: Vladimir Darida sucht nach seinem Wechsel von Pilsen noch seine Rolle beim SC.

Umgesattelt: Vladimir Darida sucht nach seinem Wechsel von Pilsen noch seine Rolle beim SC. imago

Tschechien steht in Freiburg zurzeit voll im Fokus. Am Montag beobachtete Co-Trainer Patrick Baier, Experte für Gegner-Analysen, die Partie FK Jablonec gegen Slovan Liberec (0:2) - eine gewissenhafte Vorbereitung. Schließlich empfängt der Sportclub am 19. September Liberec zum ersten Gruppenspiel in der Europa League.

Die Fans warten derweil gespannt auf den ersten Auftritt des tschechischen Neuzugangs Darida (Viktoria Pilsen). Am Freitag trainierte der 23-Jährige zum ersten und bisher einzigen Mal mit seinen neuen Kollegen. Zu Wochenbeginn düste er nach Tschechien zur Nationalelf, die am Freitag in Prag auf Armenien trifft, am Dienstag in Turin gegen Italien spielt. Mit etwa vier Millionen Euro Ablöse ist Darida der teuerste Transfer der Vereinsgeschichte, wobei Pilsen am Erlös bei einem möglichen Weiterverkauf partizipiert.

In Freiburg stand der Mittelfeldspieler schon seit geraumer Zeit auf dem Zettel. Etwa zwölfmal habe man Darida beobachtet, sagt Sportdirektor Klemens Hartenbach. Dem langjährigen Chefscout fiel das große Talent des Tschechen schon auf, als dieser noch Einwechselspieler war. "So einen verliert man dann nicht mehr aus den Augen", erzählt Hartenbach. Besonders dem Offensivspiel könnte Darida neue Impulse verleihen. Da auf der Doppelsechs Julian Schuster und Gelson Fernandes gesetzt sind, dürfte der Mann mit der Rückennummer sieben weiter vorne auftauchen. Christian Streich sagt: "Vladimir kann auf der Sechs spielen, aber auch als Neuneinhalb."

So könnte Darida im 4-4-2 als hängende Spitze neben Mike Hanke auflaufen - oder als Zehner in einem möglichen 4-2-3-1-System. Die Übergänge sind im laufintensiven und variablen Spiel der Breisgauer ohnehin fließend. Vielleicht testet ihn Streich auch auf der linken Seite, solange Felix Klaus und Vaclav Pilar, mit dem Darida 2011/12 in Pilsen zusammen spielte, ausfallen. Dort hat er auch schon in der Nationalmannschaft ausgeholfen. Allerdings betont Hartenbach: "Im zentralen Mittelfeld hat er seine absoluten Stärken."

Der Nationalspieler (15 Einsätze, 3 Tore) gilt als laufstarker und technisch versierter Stratege, ausgestattet mit einem guten Auge, präzisen Abschluss sowie der nötigen internationalen Erfahrung. Für Pilsen schoss er in 28 Europacup-Partien 5 Tore.

Julian Franzke