Bundesliga

Elf Tore am Sonntag - nur ein Sieger

Mainz schlägt VfB - Aubameyang trifft dreimal

Elf Tore am Sonntag - nur ein Sieger

Doppelpack: Schalkes Klaas Jan Huntelaar.

Doppelpack: Schalkes Klaas Jan Huntelaar. picture alliance

Schnellstarter Huntelaar - HSV führt zweimal

Schalke 04 erwischte gegen den Hamburger SV zum Abschluss des Spieltags einen Traumstart. Huntelaar brachte die Königsblauen schnell in Führung. Doch Sicherheit gab der Treffer Schalke nicht. Im Gegenteil: Der HSV machte nun viel Druck und drehte das Spiel durch van der Vaart und Beister. Erst in der Schlussminute der ersten Hälfte konnte Huntelaar für die lethargischen Gastgeber wieder ausgleichen. Doch auch nach der Pause konnte die Keller-Elf ihre Nervosität nicht ablegen. Nach einem Eckball stand Sobiech goldrichtig und köpfte zum 3:2 der Gäste ein. Ein Fehler des bis dahin überzeugenden Adler leitete das 3:3 ein: Der Nationalspieler konnte einen Clemens-Schuss nicht festhalten, Szalai schaltete schnell und erzielte seinen ersten Treffer für Schalke. Zwei in der Defensive alles andere als sattelfeste Teams trennten sich so nach einem Torfestival unentschieden.

VfB hadert mit dem Schiedsrichter

Für den VfB Stuttgart gibt es in Mainz einfach nichts zu holen. In einem rassigen Spiel unterlag der VfB dem 1. FSV mit 2:3 und kassierte damit zum vierten Mal in Folge eine Niederlage bei den Rheinhessen. Die Schwaben müssen sich die Niederlage allerdings auch selbst ankreiden, ließen sie doch zahlreiche gute Chancen ungenutzt. Schon vor dem Spiel hatten Stuttgarts Kapitän Tasci Achillessehnenprobleme geplagt, nach 20 Minuten musste er endgültig passen . Zu diesem Zeitpunkt stand es nach Treffern von Müller und Ibisevic 1:1. Dann traf Okazaki gegen seine alten Kollegen zur erneuten Führung der 05er. Dieser Treffer erzürnte VfB-Manager Bobic nach der Partie, weil der Japaner hauchdünn im Abseits stand. Müller mit seinem zweiten Treffer sorgte nur kurz für einen beruhigenden Vorsprung, weil Harnik schnell auf 2:3 verkürzte. In der Schlussphase hätten die Schwaben nach ausgleichen können, brachten den Ball aber trotz bester Gelegenheiten nicht im Kasten des FSV unter.

Herthas furiose Rückkehr

John Anthony Brooks

Furios zum Auftakt: John Anthony Brooks und Hertha BSC schossen Frankfurt mit 6:1 ab. imago

Die 51. Bundesliga-Saison hat begonnen - und unterscheidet sich schon jetzt vom Jubiläumsjahr: Denn während der Tabellenführer in diesem nach jedem Spieltag Bayern München hieß, muss der Rekordmeister Platz 1 nach der Auftaktrunde einem Aufsteiger überlassen: Hertha BSC meldete sich mit einem 6:1-Kantersieg gegen Europa-League-Teilnehmer Eintracht Frankfurt eindrucksvoll in der Bundesliga zurück. Ramos und Allagui trafen doppelt für die Hauptstädter, bei denen Trainer Jos Luhukay auf den umkämpften Positionen im defensiven Mittelfeld seinen neuen Kapitän Lustenberger und Neuzugang Hosogai ins Rennen schickte. Der Sieg der Berliner hätte sogar noch höher ausfallen können, dreimal scheiterte der Neuling am Aluminium. Sechs Tore in einem Bundesliga-Spiel, das war Hertha zuletzt im Dezember 2004 gelungen (6:0 gegen Gladbach). Das 6:1 bedeutete zudem den höchsten Auftaktsieg in der Bundesliga seit 1974 (Offenbach gegen Bayern 6:0) und den höchsten Auftaktsieg eines Aufsteigers in der Liga-Historie überhaupt.

Ein furioses Bundesliga-Debüt legte auch Dortmunds Neuzugang Aubameyang hin. Beim 4:0-Erfolg des BVB beim FC Augsburg erzielte der 24-Jährige alle drei Treffer. Der FCA verkaufte sich zu Beginn teuer und ließ gegen den Vize-Meister wenig zu. Nach Flanke von Schmelzer brach Aubameyang dann jedoch per Flugkopfball den Bann (24.). Die Augsburger hielten zwar weiter dagegen, waren spielerisch letztlich jedoch zu limitiert, um dem BVB gefährlich werden zu können. So sorgten die Dortmunder, bei denen Gündogan rechtzeitig fit wurde und auf der 10 agierte, letztlich für klare Verhältnisse. Ein Foulelfmeter von Lewandowski setzte den Schlusspunkt unter den Auftakterfolg, der auch die Serie von Weidenfeller-Ersatz Langerak intakt hielt: Elfmal stand der Australier beim BVB im Tor, elfmal verließ er den Platz als Sieger. Mann des Tages war jedoch Aubameyang. Drei Tore beim Debüt, das war in der Bundesliga-Historie zuvor erst fünf Spielern geglückt (zuletzt Frankfurts Martin Fenin 2008).

Sam führt Leverkusen auf die Siegerstraße - Intensives Derby geht an 96

Mit einem souveränen Erfolg startete auch Leverkusen in die neue Spielzeit. Vorjahres-Torschützenkönig Kießling nutzte eine Unsicherheit von Gäste-Torhüter Baumann zur Führung gegen den SC Freiburg. Auch wenn es nach Hankes Ausgleich mit einem 1:1 in die Pause ging, lief das Spiel auch nach dem Wechsel weitgehend in eine Richtung. Der gut aufgelegte Sam bereitete erst die erneute Führung durch Son vor und markierte dann selbst das Tor zum 3:1. Dabei blieb es, auch weil Leno einen Foulfelfmeter von Schmid in starker Manier parierte.

"Platz drei bis sechs" hatte Hannovers Präsident Martin Kind unter der Woche als ehrgeiziges Saisonziel ausgegeben. Bis dahin ist es für 96 zwar ein weiter Weg, der erste Schritt ist aber schon einmal gemacht. In einem intensiven wie kurzweiligen Niedersachsen-Derby gegen einen am Schluss arg dezimierten VfL Wolfsburg verbuchten die Gastgeber einen 2:0-Erfolg. Eine besondere Geschichte dabei: Der Führungstreffer ging aufs Konto von Andreasen, der erstmals seit seiner schweren Knieverletzung am 5. Spieltag der vergangenen Saison wieder in der Startelf stand. Wolfsburg musste nach der frühen Roten Karte gegen Arnold (32.) - der Youngster war für den erkrankten Perisic in die Startelf gerückt - lange Zeit in Unterzahl agieren. Nach Gelb-Rot gegen Klose (52.) sogar zu neunt! In einer Partie mit offenem Visier, in der es hin und her ging, hatte Schäfer aber tatsächlich noch die Chance zum Ausgleich, ehe Huszti kurz vor Schluss alles klar machte.

Aufreger in Sinsheim: Vollands Treffer bleibt unbemerkt

Mit einem etwas glücklichen Punktgewinn im Gepäck trat der 1. FC Nürnberg die Rückreise aus Sinsheim an. 1899 Hoffenheim war durch Abraham nach einer Ecke in Führung gegangen und hätte eigentlich mit einer 2:0-Führung in die Kabine gehen müssen. Doch das Gespann um Schiedsrichter Kinhöfer erkannte nicht, dass der Ball die Linie nach einem Schuss von Volland klar überquert hatte. Modeste erhöhte nach dem Wechsel dann zwar doch noch, aber der Club kam durch einen Doppelpack binnen drei Minuten zum Ausgleich. Dabei gelang Ginczek sein erstes Bundesliga-Tor. Weit in der Nachspielzeit bot sich den Franken sogar noch die große Chance zum 3:2. Das wäre des Guten dann aber auch zu viel gewesen. Nach der Leistungssteigerung im zweiten Durchgang hatte sich der Club den Punkt aber verdient – auch wenn der Schatten der krassen Fehlentscheidung darüber lag, die die Diskussion um den Einsatz von Torlinientechnologie sicher wieder anheizen dürfte.

Junuzovic vermiest Braunschweig die Rückkehr

Zlatko Junuzovic

Befreiungsschlag: Zlatko Junuzovic bescherte Werder den ersten Liga-Erfolg seit Februar. Getty Images

Im ersten Abendspiel der Saison feierte Eintracht Braunschweig die langersehnte Rückkehr auf die Bundesliga-Bühne. Gänsehautstimmung war beim ersten Spiel des BTSV in Deutschlands Beletage seit 28 Jahren natürlich gewiss. Das Geschehen auf dem Platz konnte mit der Atmosphäre nicht ganz mithalten. Höhepunkte waren in der ersten Hälfte rar gesät. Nach dem Wechsel wurde Werder kurzzeitig stärker, ehe die Braunschweiger, bei denen Petkovic im Tor den Vorzug vor Davari bekam, ihrerseits aufdrehten. Der Führungstreffer für den Aufsteiger lag in Luft, unter anderem scheiterte Reichel an der Latte. Kurz vor Schluss folgte nach einer österreichischen Co-Produktion jedoch die ganz kalte Dusche für den Neuling: Nach einem weiten Befreiungsschlag von Prödl schoss Junuzovic klasse zur Führung ein. Weil Caldirola wenig später Hochscheidts Schuss von der Linie kratzte, brachte Werder den ersten Sieg im 15. Spiel seit dem Dienstantritt von Geschäftsführer Thomas Eichin im Februar über die Zeit. Nach der Pokal-Pleite in Saarbrücken weht der Wind an der Weser damit wieder etwas ruhiger.

Guardiolas Liga-Debüt glückt: Bayern schlägt Gladbach 3:1

Arjen Robben eröffnet die Saison und Franck Ribery freut sich mit.

Alles wie gehabt: Arjen Robben eröffnet die Saison und Franck Ribery freut sich mit. imago

Zum Auftakt der 51. Bundesliga-Saison fuhr Bayern München am Freitag gegen Borussia Mönchengladbach einen letztlich ungefährdeten 3:1-Sieg eingefahren. Der neue Coach Pep Guardiola ("Er ist kein Zauberer" – Matthias Sammer) schickte den Triple-Sieger in einer 4-1-4-1-Taktik aufs Feld. Große Überraschungen in der Aufstellung blieben allerdings aus (Thiago fehlte mit Grippe). Schweinsteiger stand zum 300. Mal für die Münchner in einem Ligaspiel auf dem Platz und erhielt zudem die Ehrung zum Fußballer des Jahres aus den Händen von kicker-Herausgeber Rainer Holzschuh. Und dann ging es los. Noch ehe man sich versah, leuchtete auf der Anzeigentafel bereits das 2:0 auf. Robben hatte das erste Tor der Saison erzielt, Mandzukic erhöht. Ribery ließ seine außergewöhnlichen Fähigkeiten hin und wieder aufblitzen, bediente Robben mit einem Zuckerpass bei dessen Führung.

Doch Gladbach, vorne mit den Neuzugängen Kruse und Raffael aufgestellt, gab sich keineswegs geschlagen. Dante tat den Gästen zudem den Gefallen und bugsierte das Leder ins eigene Tor. Das Team von Coach Lucien Favre kämpfte sich wieder in die Partie und nach dem Wechsel entwickelte sich einige Minuten ein offener Schlagabtausch mit mutigeren Gästen. Und fürs Kuriositäten-Kabinett wurde im ersten Spiel auch gleich etwas geboten. Alvaro Dominguez schaffte es binnen weniger Sekunden gleich für zwei Handelfmeter verantwortlich zu sein. Müller kam an Keeper ter Stegen nicht vorbei, Alaba machte es besser und sorgte damit auch für die Entscheidung zum 3:1. Den Fohlen war damit der Zahn gezogen und Guardiola durfte seinen ersten Sieg als Bundesliga-Trainer feiern.

Akrobat Aubameyang - Jubelnder Junuzovic