Bundesliga

"Schlechte Stimmung?" - nicht in Braunschweig

Vor dem Auftakt in die Bundesliga

"Schlechte Stimmung?" - nicht in Braunschweig

Nach 28 Jahren "Entzug" steigt die Fieberkurve: Die Fans in Braunschweig bleiben euphorisch.

Nach 28 Jahren "Entzug" steigt die Fieberkurve: Die Fans in Braunschweig bleiben euphorisch. Getty Images

Sie lassen sich die Vorfreude auf die Bundesliga nicht verderben. Daran ändert auch das Erstrundenaus im Pokal gegen Arminia Bielefeld nichts. Auch wenn die 1:2-Niederlage gegen den Zweitliga-Aufsteiger verdient und die Leistung von Eintracht Braunschweig besonders in der ersten Hälfte dürftig war. "Beim Schlusspfiff haben 3000 Fans unsere Mannschaft gefeiert", sagte Manager Marc Arnold. "Wo soll da schlechte Stimmung sein?" Trainer Torsten Lieberknecht ergänzte: "Die phantastische Unterstützung des Bielefelder Publikums ist Kindergarten im Vergleich zu dem, was in Braunschweig los ist."

Die Aufstiegseuphorie hat kaum gelitten - auch wenn es in der Vorbereitung und jetzt beim Pflichtspielauftakt Dämpfer gab. Am Samstag steigt in Braunschweig das erste Bundesligaspiel seit
28 Jahren, zu Gast ist Werder Bremen zum Duell der Pokalverlierer. "Sie werden auch nicht mit breiter Brust kommen", meint Arnold.

Auch die Eintracht ist lange nicht da, wo sie hinwill. Lieberknecht beorderte in Bielefeld mit Marco Caligiuri, Jan Hochscheidt, Timo Perthel und Torsten Oehrl vier Neuzugänge in die Startelf, mit Simeon Jackson wechselte er den fünften ein. Vieles im Braunschweiger Spiel wirkte noch nicht richtig aufeinander abgestimmt, Pässe kamen oft ungenau oder im falschen Moment. "Mit vier Neuen braucht man auf dem Platz eine gewisse Zeit, bis man sich findet. Das spielt auch eine kleine Rolle", sagt Marjan Petkovic. Der Keeper selbst parierte zweimal gut, leistete sich mit dem Fuß und beim Herauslaufen aber auch einige Schwächen, die ihm im Duell mit Daniel Davari um die Nummer 1 nicht unbedingt Pluspunkte eingebracht haben dürften.

Überraschend war Perthels Nominierung für die Startelf. Der Ex-Duisburger agierte lange unauffällig, trat mit seinem Freistoßtor dann aber positiv in Erscheinung. Auf seiner Position im linken Mittelfeld war im Aufstiegsjahr Mirko Boland gesetzt (30 Einsätze, 4 Tore, 6 Assists). Der 26-Jährige stand nun nicht einmal im 18er-Kader. "Das ist die logische Konsequenz dessen, was sich in der Vorbereitung herauskristallisiert hat", erklärte Lieberknecht. "Es ist eine neue Situation. Der Kader ist auf einem höheren Level, da muss der eine oder andere ins Gras beißen." Mit Norman Theuerkauf saß eine weitere Stütze aus der Vorsaison 90 Minuten draußen.

David Bernreuther