Bundesliga

Wahler: "Schwäbisch, sparsam, clever"

Stuttgart: Gesprächsrunde mit dem neuen VfB-Präsidenten

Wahler: "Schwäbisch, sparsam, clever"

Stürmisch: VfB-Präsident Bernd Wahler musste mit den Journalisten vor einem Wolkenbruch flüchten.

Stürmisch: VfB-Präsident Bernd Wahler musste mit den Journalisten vor einem Wolkenbruch flüchten. imago

Aus Stuttgarts Trainingslager in Donaueschingen berichten Martin Messerer und George Moissidis

Einzelne konnten aber trotzdem nicht verhindern, dass sie teilweise klitschnass im Foyer des Hotels ankamen. Dort zog man sich dann in ein Zimmer zurück und sprach weiter.

VfB Stuttgart - Vereinsdaten
VfB Stuttgart

Gründungsdatum

09.09.1893

Vereinsfarben

Weiß-Rot

mehr Infos

Bernd Wahler über...

... seine Freude über den Wahlsieg: "Es fühlt sich jeden Tag besser an, Präsident dieses Vereins zu sein."

... VfB-Ausrüster Puma (er war jahrzehntelang und ist es noch bei Adidas): "Das ist schon eine Umstellung. Zuletzt probierte ich 1972 den Pumaschuh Pele."

... seinen Zeitplan: "Ich bin im Moment noch bei Adidas, fahre heute noch nach Herzogenaurach um letzte Dinge zu regeln. Von meinen Kollegen habe ich tolle Rückmeldungen erhalten. Mal schauen, wie wir das hinbekommen. Ich rechne damit, dass ich ab 1. September mein Amt in Stuttgart antreten kann."

... den Kontakt zu Spielern und Trainern: "Ich habe mich mit allen unterhalten. Es macht Spaß, es waren durchweg gute Gespräche. Unter den Spielern herrscht eine klasse Stimmung."

... seine Leitgedanken: "Es ist ein Dreieck. Sportlicher Erfolg, dafür kann man wiederum mehr Geld von Sponsoren bekommen. Und dann ist da noch das schwäbische Element. Wir gelten einerseits als sparsam, andererseits sind wir aber auch clever."

... die Ausnahmestellung der Bayern: "Sie haben sich eine Basis erarbeitet, die darauf hindeutet, dass sie eher noch stärker werden. Natürlich wäre es spannender, wenn mehr Klubs vorne mitspielen. Dortmund wird sich aber so leicht nicht von ganz oben verdrängen lassen.

Kurze Abkühlung: Ein heftiger Regenschauer unterbrach das Training der Profis.

Kurze Abkühlung: Ein heftiger Regenschauer unterbrach das Training der Profis. imago

... seine Einschätzung der Bundesliga: "Vorne sind die Bayern, dann kommen Dortmund, Leverkusen, vielleicht auch Schalke. Auf die müssen wir schielen. Dahinter kommt ein unheimlich breites Mittelfeld. Fraglich, ob die Überraschungsklubs Freiburg und Frankfurt noch mal so eine tolle Runde spielen können. Dann sind da Hannover, Gladbach, Wolfsburg, auch Hoffenheim zähle ich dazu. In dieser Gruppe wollen wir uns hervorheben."

... den Vorteil des VfB: "Wir haben eine tolles Stadion. Das wichtigste aber: Wir haben unsere Marketingrechte selbst in der Hand. Das müssen wir nutzen. Und unsere Spielweise, die wir von der Jugend an durchgängig pflegen wollen. In der vorletzten Rückrunde waren wir nahe dran. Danach gab es Gründe, dass wir uns wieder davon entfernten, Stichwort kleiner Kader. Jetzt sind wir breiter aufgestellt und können unsere Spielphilosophie umsetzen."

... seine Rolle im Verein: "Wir haben ein Team. So müssen wir agieren. Wir sind ein Dreier-Präsidium. Ich möchte nicht immer im Vordergrund stehen. Sportlich ist Fredi Bobic der Ansprechpartner. Auf Seiten der Finanzen haben wir mit Ulrich Ruf einen Spezialisten mit Erfahrung, der seinesgleichen sucht. Darunter haben wir hervorragende Direktoren für alle Bereiche."

... die klare Wahl mit 97,4 Prozent der Stimmen: "So klar war es nicht. Ich war beruflich bei vielen Bayern-Spielen. Mein Nebenmann hatte immer einen riesigen Bayern-Schal um. Wenn plötzlich so ein Foto aufgetaucht wäre, wäre es schon schwieriger geworden. Klar, wenn Bayern gegen Inter Mailand spielte, war ich für die Münchner. Aber wenn wir gegen den FC Bayern spielen, schlägt mein Herz für den VfB. 97 Prozent sind natürlich eine super Basis. Ich habe Mails bekommen, in denen scherzhaft von kommunistischen Verhältnissen gesprochen wurde."