Bundesliga

"Balotelli finde ich gut"

Hannover: Interview mit Salif Sané

"Balotelli finde ich gut"

Abstieg verdaut: Salif Sané wollte unbedingt in die Bundesliga.

Abstieg verdaut: Salif Sané wollte unbedingt in die Bundesliga. picture-alliance

kicker: Monsieur Sané, Trainer Mirko Slomka bezeichnet Sie als "tollen Transfer", Manager Dirk Dufner ist überzeugt, dass 96 mit Ihnen "viel Freude haben" wird. Wie empfinden Sie diese Vorschusslorbeeren?

Salif Sané: Das freut mich natürlich sehr. Ich werde versuchen, den Klub und die 96-Fans zufriedenzustellen.

Trainersteckbrief Slomka
Slomka

Slomka Mirko

Spielersteckbrief Sané
Sané

Sané Salif

Hannover 96 - Vereinsdaten
Hannover 96

Gründungsdatum

12.04.1896

Vereinsfarben

Schwarz-Weiß-Grün

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kicker: Keine Angst vor zu hohen Erwartungen?

Sané: Nein, das passt schon. Ich versuche einfach weiter so zu spielen, wie ich es in Frankreich getan habe.

kicker: Welchen Spielertyp darf man erwarten?

Sané: Ich denke, ich bin kopfballstark und kann auch Fußball spielen. Aber: Ich kann mich auch noch überall verbessern. Noch sehe ich mich als Anfänger.

kicker: Wann haben Sie tatsächlich mit dem Fußballspielen begonnen?

Sané: Das war so mit sechs, sieben Jahren. Anfangs habe ich im Mittelfeld gespielt. Dann haben die Trainer meine Kopfballstärke entdeckt und stellten mich nach hinten.

kicker: Keine so schlechte Idee, oder?

Sané: Das stimmt. Wobei ich mir das Mittelfeld noch immer zutrauen würde.

kicker: Sie sind 1,96 Meter groß ...

Sané: ... und spiele jetzt bei Hannover 96. Das passt doch perfekt!

kicker: Haben Sie ein Vorbild?

Sané: Das klingt jetzt vielleicht komisch, aber ich finde Mario Balotelli gut.

kicker: Balotelli?

Sané: Ja, ich weiß, er ist Stürmer und außerhalb des Platzes ein verrückter Typ. Aber auf dem Rasen ist er top. Wenn man ihn auf Kurs bringt, kann er noch besser werden. Ein toller Fußballer.

kicker: Wie sind Sie? Muss sich Hannover auf Balotelli-Aktionen à la Sané einstellen?

Sané: Nein, ganz sicher nicht. Ich bin ein ruhiger Typ, auch auf dem Feld. Klar, manchmal bin ich auch dort emotional, aber ich kann mich eigentlich immer beherrschen.

kicker: Sie haben zwei Pässe, sind in Frankreich geboren, spielen aber für den Senegal. War es eine schwere Entscheidung?

Sané: Nein, das war eigentlich ganz einfach. Ich habe mir gesagt: Das Land, das mich als erstes einlädt, da spiele ich. Senegalese, Franzose, ich bin aber beides.

Dufner und Sané - die Chemie hat gleich gestimmt

kicker: Gewinnen Sie lieber 5:4 oder 1:0?

Sané: Ganz klar 1:0. Dann haben wir kein Gegentor kassiert, alles ist gut.

kicker: Mit dem AS Nancy sind Sie in Frankreich gerade abgestiegen. Haben Sie alles verdaut?

Sané: Es war schon sehr traurig, ich habe mich dort sehr wohlgefühlt. Aber jetzt hoffe ich, dass es in Hannover deutlich besser wird.

kicker: Manager Dufner gilt als Frankreich-Experte. Wie kam der Kontakt zustande?

Sané: Anfangs lief das über meinen Berater, dann habe ich mich mit Herrn Dufner in Frankreich getroffen. Die Chemie zwischen uns hat gleich gestimmt.

kicker: Hatten Sie noch andere Möglichkeiten?

Sané: Ja, aber nicht in Deutschland. Die Bundesliga hat mich gereizt, da wollte ich hin.

kicker: Was wussten Sie von Hannover?

Sané: 96 war mir schon bekannt, auch bereits vor den guten Spielen in der Europa League. Ein bisschen habe ich mich dann noch über Google informiert, und natürlich habe ich mit Mame Diouf gesprochen, mit dem ich in der Nationalmannschaft spiele.

kicker: Können nun auch Sie ihn davon überzeugen, dass er noch lange in Hannover bleibt?

Sané: Ich würde mich freuen, wenn er noch lange bei uns bleibt. Aber das muss er alleine entscheiden.

kicker: Sie sind nicht der erste Sané in der Bundesliga. Souleyman Sané spielte von 1988 bis 1994 für Nürnberg und Wattenscheid. Kennen Sie ihn?

Sané: Nein, wir sind weder verwandt noch bekannt. Aber vielleicht lerne ich ihn ja mal kennen.

kicker: Worauf freuen Sie sich in der Bundesliga am meisten?

Sané: Erst einmal freue ich mich einfach auf die Saison, auf Gegner wie Bayern oder Dortmund. Das wird eine große Herausforderung für mich, ich muss mich jetzt in einer Top-Liga beweisen, in der Bundesliga geht es physisch noch einmal ganz anders zur Sache.

kicker: Haben Sie sich schon mit den Stürmern befasst, gegen die Sie spielen werden?

Sané: Ich konnte die Bundesliga in Frankreich ein bisschen im Fernsehen verfolgen. Ein Stürmer hat einen besonderen Eindruck bei mir hinterlassen: Robert Lewandowski.

kicker: Müssen sich die Angreifer vor Ihnen fürchten?

Sané (lacht): Na klar! Aber im Ernst: Wenn es sein muss, kann ich schon dazwischenhauen. Wir wollen so wenige Tore wie möglich kassieren.

kicker: Um am Ende international dabei zu sein?

Sané: Es wird nicht leicht, aber das ist unser Ziel.

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