Bundesliga

Goretzka, der "mit Kusshand" Genommene

Schalke: Youngster orientiert sich an Draxler

Goretzka, der "mit Kusshand" Genommene

Im Kreise der Schalker: Leon Goretzka trainierte am Mittwoch erstmals in königsblau.

Im Kreise der Schalker: Leon Goretzka trainierte am Mittwoch erstmals in königsblau. imago

Aus dem Schalker Trainingslager in Donaueschingen berichtet Thiemo Müller

Goretzka, der nicht nur von seinem Ex-Trainer Peter Neururer als "Jahrhundert-Talent" gehandelt wird, erhielt bei den Schalkern einen Vertrag bis 2018 und stellte sich nach der ersten Einheit mit den neuen Kollegen der versammelten Journaille. "Leon gehört zu den talentiertesten Spielern in ganz Deutschland und verfügt über ein riesengroßes Potenzial", sagte Schalke-Manager Horst Heldt über den Hoffnungsträger. Auch der Spieler sei "froh, dass es geklappt hat. Jeder hätte ihn mit Kusshand genommen".

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Noch größer dürfte die Freude bei den Knappen noch ausfallen, nachdem Goretzka mitteilte, dass auch der Revierrivale Borussia Dortmund seine Fühler nach dem Mittelfeldspieler-Allrounder ausgestreckt hatte. Doch der 18-Jährige entschied sich für S04, "aufgrund der besseren Argumente", so Goretzka.

Speziell von den Gesprächen mit Trainer Jens Keller und Manager Horst Heldt zeigte sich der Ex-Bochumer sehr angetan. "Hier will ich die nächsten Jahre verbringen."

Und am liebsten eine ähnliche Entwicklung nehmen wie sein neuer Mitspieler Julian Draxler, der aus der Schalker Jugend den Sprung ins deutsche Nationalteam schaffte. "Die Entwicklung von Julian Draxler ist beeindruckend", ließ Goretzka wissen und lobte gleich noch die gute Schalker Jugendarbeit. "Auf Schalke wächst was zusammen. S04 hat eine richtig gute Jugendarbeit, das war auch ausschlaggebend für den Wechsel."

Ab sofort muss Goretzka beweisen, dass sein Talent auch für die Bundesliga reicht. Der Konkurrenzkampf beim Champions-League-Qualifikanten ist natürlich um einiges höher als beim Zweitligisten in seiner Heimatstadt. "Darauf bin ich vorbereitet, aber stelle keine Ansprüche. Ich will realistisch bleiben und starte hier wieder von Null."

Der Youngster ließ sich allerdings auch anmerken, über den Transferpoker nicht wirklich erfreut gewesen zu sein. Erneut stellte er klar, dass es immer sein Wunsch war, den Verein Richtung Bundesliga zu Schalke zu verlassen. "Ich musste durch die Klage meine Vorstellungen klar zum Ausdruck bringen, wusste aber, dass sie nie vor Gericht landen würde. Es war alles andere als einfach für mich. Ich habe mir den Transfer natürlich anders vorgestellt. Es wurde dadurch nicht einfacher. Jetzt freue ich mich, dass es vorbei ist", sagte Goretzka.

Trotz dieser Maßnahme hob er aber hervor, dass Ex-Trainer Neururer "sich mir gegenüber immer sehr korrekt verhalten und mir für die weitere Zukunft alles Gute gewünscht hat".