Bundesliga

Stöger ist jetzt der Favorit

Bremen: Austria-Trainer erfüllt viele Kriterien

Stöger ist jetzt der Favorit

Favorit auf den Trainerposten beim SV Werder: Peter Stöger, derzeit Coach der Wiener Austria.

Favorit auf den Trainerposten beim SV Werder: Peter Stöger, derzeit Coach der Wiener Austria. imago

Aber an Stöger ist mehr dran. Die Bremer haben sich intensiv über den Wunschkandidaten informiert, der mit den beschränkten Möglichkeiten beim Außenseiter Austria dem unter Ralf Rangnick hochgerüsteten Favoriten Red Bull Salzburg voraussichtlich den Titel wegschnappt.

Stöger erfüllt viele Kriterien, die Werder vorgibt: Ein Teamworker, ein akribischer Arbeiter, einer, der sich nicht scheut, mit jungen Leuten zu arbeiten, und einer, der eine Mannschaft formen kann.

Zudem hat der 47-jährige Trainer selbst schon angedeutet, dass er sich bereit für eine neue Herausforderung sieht. "Für jeden Trainer in Österreich", erklärte der Ex-Profi am Wochenende gegenüber dem kicker, "ist es eine Ehre, von der Bundesliga wahrgenommen zu werden."

Stöger hatte seine Ziele in einem Interview im Winter so umrissen: Mit der Austria wolle er in die Champions League, danach strebe er ein Engagement in einer der großen Ligen an. "Mein Blick geht über die Grenze in ein Land, wo ich meine Sprache und Kommunikation anwenden kann." Es klingt wie ein Bewerbungsschreiben für die höchste deutsche Spielklasse.

Von Werders Interesse gehört habe er, sagt Stöger nun, "doch noch gab es keinen Kontakt". Stöger, dessen Vertrag bis 2014 läuft, besitzt keine Ausstiegsklausel. Doch Austria steht gewissermaßen in seiner Schuld, weil er sich im letzten Jahr beim SC Wiener Neustadt freigekauft hat, um den Job beim Traditionsklub in seiner Heimatstadt Wien anzunehmen.

Nach allem, was Eichin zuletzt über die Trainersuche hat verlauten lassen, ergaben sich im Raster zwei Punkte: Der Kandidat könnte aus dem Ausland stammen. Und er steht wahrscheinlich noch in Lohn und Brot. Wobei Werder, so Eichins Andeutungen, durchaus gewillt ist, diesen freizukaufen.

Dies alles träfe auf Stöger zu. Und nicht auf die arbeitslosen Mike Büskens und Heiko Vogel. Und nicht auf die Bundesliga-Trainer Thomas Tuchel aus Mainz und Torsten Lieberknecht aus Braunschweig. Auch nicht auf Holger Stanislawski, der gerade dem 1. FC Köln den Rücken kehrte. Oder den Ex-Bremer Norbert Meier, den Aalener Ralph Hasenhüttl.

Hans-Günter Klemm