Frank Arnesen flüchtet sich in Verklausulierungen. "Ich habe bis heute kein konkretes Angebot von einem Klub." Keine Falschaussage des Hamburger Sportchefs - und doch nur eine offizielle Version. Arnesen pflegt intensiven Austausch mit Sons Berater Thies Bliemeister. In der abgelaufenen Woche hat sich der Däne bei ihm telefonisch nach dem immer wieder kolportierten Interesse der Dortmunder erkundigt und die Bestätigung erhalten. Arnesen weiß also jetzt, dass der Champions-League-Finalist zu den Mitbewerbern um das Sturmjuwel gehört, versichert dennoch: "Ich habe den Kampf um ihn noch nicht aufgegeben."
Son geht es um die Perspektive
Son und sein Berater hatten zuletzt immer wieder erklärt, dass die Entscheidung unmittelbar nach Saisonende falle. Inzwischen hat sich der Zeitpunkt einer Verkündung nach kicker-Informationen intern nach hinten verschoben. Denn für Son ist nicht entscheidend, ob der HSV am Samstag womöglich doch noch das nicht mehr für möglich gehaltene Europa-League-Ticket löst. Ihm geht es um die gesamte Entwicklung, nicht nur in Hamburg, sondern vor allem bei den Interessenten: Wie wäre seine Perspektive bei Tottenham Hotspur? Plant Dortmund mit oder ohne Lewandowski?
Kurzum: Hamburg ist im Kampf um Son (32 Saisonspiele, zwölf Tore, zwei Assists) stark abhängig davon, wie sich die Dinge bei den prominenten Mitbewerbern entwickeln und muss wohl bis in den Juni auf eine Entscheidung warten. Son auch ohne dessen Verlängerung über 2014 hinaus zu halten und im kommenden Sommer ablösefrei gehen zu lassen, haben die Verantwortlichen selbst längst ausgeschlossen, weil die Finanznot es nicht zulässt, auf Millionen zu verzichten.