Bundesliga

Watzke: "Redebedarf hätte es vor Wochen gegeben"

Kein gemeinsames Mittagessen vor BVB vs. Bayern

Watzke: "Redebedarf hätte es vor Wochen gegeben"

"Wir werden uns vorher nicht in die Arme fallen": Hans-Joachim Watzkes Bewunderung für die Bayern ist merklich abgekühlt.

"Wir werden uns vorher nicht in die Arme fallen": Hans-Joachim Watzkes Bewunderung für die Bayern ist merklich abgekühlt. picture alliance

In der Vergangenheit war ein gemeinsames Mittagessen mit der Gäste-Delegation eigentlich üblich gewesen. Diesmal wird es nur eine Begrüßung "per Handschlag" geben. "Redebedarf hätte es schon vor Wochen gegeben", merkte Watzke im Rahmen der Spieltags-Pressekonferenz am Donnerstag kritisch an. Der BVB-Boss bezeichnete das Verhältnis zu den Bayern als "absolut arbeitsfähig", betonte aber auch: "Warum sollen wir so tun, als wenn alles Friede, Freude, Eierkuchen wäre?" Das Verhältnis beider Klubs hat in den letzten Wochen gelitten. Watzke: "Ich habe immer mit sehr viel Respekt und Bewunderung von den Bayern gesprochen. Das ist ein bisschen abgekühlt, das muss ich schon sagen. Es hat ein paar Irritationen gegeben", sagte der 53-Jährige und spielte damit auf den Götze-Transfer an: "Es soll Samstag alles in sportlich fairem Rahmen ablaufen, aber deshalb werden wir uns nicht vorher in die Arme fallen."

Ich habe immer mit sehr viel Respekt und Bewunderung von den Bayern gesprochen. Das ist ein bisschen abgekühlt, das muss ich schon sagen.

Hans-Joachim Watzke

Das eigentliche Topduell kommt diesmal ohnehin zur Unzeit. Es sei "keine wahnsinnig einfache Situation", konstatierte Jürgen Klopp am Donnerstag. Auch wenn der Stellenwert in der jetzigen Situation nicht so groß sei ("Es hat Bedeutung, aber es kommen noch Spiele, die größere Bedeutung haben"), "wollen wir uns nach einem großartigen Abend unseren Fans zeigen", meinte der BVB-Coach: "Es ist kein Charaktertest. Es ist einfach nur ein Spiel, das wir sehr, sehr gerne spielen."

Dass beide Teams dabei nicht in Bestbesetzung antreten werden, ist aber sicher. Die Dortmunder erholen sich ohnehin noch vom kräftezehrenden Rückspiel von Madrid. Neben Mario Götze, der sich im Bernabeu-Stadion einen Muskelfaserriss zuzog und nun auf schnelle Genesung für das Endspiel gegen seinen künftigen Arbeitgeber in knapp drei Wochen hofft, trugen auch Sven Bender, Marcel Schmelzer, Marco Reus und Ilkay Gündogan leichte Blessuren davon. Beim BVB stehen jetzt zwei Tage erweiterte Regeneration an, wer am Samstag aufläuft, entscheidet sich kurzfristig. "Wir wollen einfach ein gutes Spiel machen", sagte Klopp: "Mit wem und gegen wen auch immer."

Für das Champions-League-Endspiel habe die Partie am Samstag sowieso "keine Relevanz", wie Klopp betonte: "Es ist nicht möglich, uns für das Finale zu erschrecken. Wir haben danach drei Wochen Zeit, um uns von was auch immer zu erholen." Ohnehin bringe es nichts, schon jetzt nur noch über das Duell in Wembley nachzudenken: "Man muss im Rhythmus bleiben."