Bundesliga

Maxim: "Ich bin hier erst am Anfang"

Stuttgart: Neuzugang startet vielversprechend

Maxim: "Ich bin hier erst am Anfang"

War gegen Dortmund bester Stuttgarter Feldspieler: Alexandru Maxim freut sich über sein erstes Tor.

War gegen Dortmund bester Stuttgarter Feldspieler: Alexandru Maxim freut sich über sein erstes Tor. picture alliance

Die Scouting-Abteilungen gehören in den Vereinen zu den wichtigsten Bausteinen einer erfolgreichen Zukunft. Vor allem wenn die finanziellen Ressourcen beschränkt sind, sollte man bei den Neuverpflichtungen richtig liegen. Aber so professionell die Sichtungen heutzutage auch betrieben werden, manchmal spielt auch der Zufall mit – wie bei Maxim.

Auf der Suche nach einem neuen Stoßstürmer beobachtete Bruno Labbadias Co-Trainer Eddy Sözer im Spätherbst 2012 ein Spiel des rumänischen Erstligisten Pandurii Targu Jiu. "Ich habe einen interessanten Mann gesehen, der unserem Spiel guttun würde", berichtete er nach seiner Rückkehr, "allerdings ist er kein Stürmer, sondern Mittelfeldspieler." Labbadia sah sich den "interessanten Mann" dennoch an - kurz vor Ende der Winterpause dann wurde Maxim in Stuttgart vorgestellt, für 1,5 Millionen Euro geholt und mit einem Vertrag bis 2017 ausstaffiert.

Spielersteckbrief Maxim
Maxim

Maxim Alexandru

VfB Stuttgart - Vereinsdaten
VfB Stuttgart

Gründungsdatum

09.09.1893

Vereinsfarben

Weiß-Rot

mehr Infos

Mittlerweile hat er sieben Pflichtspieleinsätze. Gegen Borussia Dortmund (1:2) durfte er nun, nachdem er sich in der Europa League gegen Lazio Rom die Nase gebrochen hatte, erstmals in der Liga von Beginn an ran. Der Rumäne zeigte seine bisher beste Leistung und erzielte sogar den zwischenzeitlichen Ausgleich. Doch zum Toreschießen hat man ihn nicht geholt. "Alexandru bringt Qualitäten mit, die uns gefehlt haben", sagt Labbadia. "Zum Beispiel bei Standards." Beim 2:1-Erfolg in Frankfurt schlug er die Ecke, die Georg Niedermeier zum umjubelten Sieg einköpfte.

Ansonsten bringt er eine ausgereifte Technik, sauberes Passspiel, Ruhe am Ball und einen guten Schuss mit. Tempo, Kraft und Stabilität fehlten anfangs noch, aber das ist kein Wunder. "Bevor ich hierher kam, lag mein bis dahin letztes Spiel schon länger zurück, weil die rumänische Liga früher pausiert. Physisch war ich daher nicht auf einem so tollen Level und ich wusste, dass ich meine Zeit brauche", sagt Maxim in einem Interview auf der Website des Vereins nun selbst.

Ich will hart arbeiten, aber auch viel lachen.

Alexandru Maxim
Alexandru Maxim

"Die Mannschaft besteht aus vielen offenen Typen, es ist eine tolle Truppe, wir sind wie eine Familie hier": Alexandru Maxim fühlt sich wohl. picture alliance

Ansonsten habe er keine Anpassungsprobleme gehabt. "Schließlich bin ich ein offener Typ, der gerne mit anderen spricht und gerne unter Leuten ist. Außerdem wurde mir sehr gut geholfen, mich hier schnell zurechtzufinden. Ich fühle mich sehr wohl und habe das Gefühl, gebraucht zu werden." Das Gefühl hatte er in Spanien zuletzt nicht mehr. Vier Jahre, drei davon bei Espanyol Barcelona, hatte er versucht, den Sprung in die erste Mannschaft zu schaffen. Nach vielen körperlichen Beschwerden und wenig Spielpraxis sei er in die rumänische Liga zurückgekehrt, um wieder regelmäßig auf dem Platz zu stehen. Es gelang ihm sogar der Sprung ins Nationalteam und letztlich auch in den Fokus des VfB.

"Für mich war es ein großer Schritt, von der rumänischen ersten Liga in die Bundesliga zu wechseln. Es war auch sehr wichtig, denn der VfB ist ein großer Klub und bietet für mich vor allem eine tolle Möglichkeit meine fußballerischen Fähigkeiten zu verbessern. Ich will hart arbeiten, aber auch viel lachen", sagt er. Und was die Verantwortlichen freuen wird: "Ich weiß, dass ich mehr kann. Ich bin hier erst am Anfang."

Am Sonntag (17.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) geht es in Hannover weiter und er hofft natürlich wieder, im Mittelfeld auflaufen zu dürfen. Vielleicht darf er dann schon seine Maske ablegen, die er wegen des Nasenbeinbruchs bisher noch tragen musste ("Ich werde mal mit dem Mannschaftsarzt verhandeln müssen"). Denn die behindere schon, er sehe den Ball nicht so gut, wenn er ihn am Fuß habe. Ansonsten sei er optimistisch für die Partie. "Wir wissen, dass wir noch zwei, drei Spiele gewinnen sollten, um wirklich sicher sein zu können. Das ist in den Köpfen drin." Der VfB scheint mit Maxim jedenfalls bereits gewonnen zu haben.