Nach dem Gewinn der Meisterschaft 2007 stiegen die Personalkosten bei den Schwaben sprunghaft an, nur langsam dampfte man diesen Posten wieder ein. In den vergangenen Jahren wurde dieser Etat von 55 Millionen Euro auf 40 Millionen gesenkt. Im vergangenen Sommer wurden genau 300.000 Euro für Neuverpflichtungen ausgegeben. Und trotzdem wird der Verein für Bewegungsspiele das Geschäftsjahr 2012 angeblich mit einem Minus von rund zehn Millionen Euro abschließen. "Unter der Voraussetzung ist es logisch, dass ich bei Transferausgaben Kompromisse machen und selbstverständlich auch auf wirtschaftliche Vernunft achten muss", verteidigt sich nun Mäuser in einem Interview mit den Stuttgarter Nachrichten.
Mäuser hatte einst den "Stuttgarter Weg" (vermehrt auf die eigenen Talente zu setzen) propagiert, doch die Philosophie scheint in dieser Saison zu einer Sackgasse geworden zu sein. Im Sommer mussten Sportdirektor Fredi Bobic und Labbadia unter dem Sparzwang auf große Investitionen verzichten. Lediglich Tim Hoogland (300.000 Euro) und Tunay Torun (ablösefrei) wurden verpflichtet – beide waren aber meist verletzt. Eigengewächs Julian Schieber (Borussia Dortmund) wollte den Stuttgarter Weg nicht gehen.
Mit der sportlichen Talfahrt, die vor allem in der Rückrunde zuletzt rasantes Tempo aufnahm, wuchs die Kritik an Mäuser, am Aufsichtsratsvorsitzendem Dr. Dieter Hundt und Finanzvorstand Ulrich Ruf. Offenbar wurde der Druck so groß, dass Mäuser nun einlenkt. "Wir werden in der nächsten Transferperiode bestimmt mehr ausgeben als im vergangenen Sommer (...) womöglich sogar mehr ausgeben als im Geschäftsjahr 2011 (u.a. wurde Vedad Ibisevic für rund fünf Millionen gekauft, Anm. d. Red.)", wird Mäuser nun zitiert.
Sercan Sararer (SpVgg Greuther Fürth) und Thorsten Kirschbaum (Energie Cottbus) stehen als ablösefreie Zugänge bereits fest. Zudem wurde mit Alexandru Maxim im Winter bereits ein vielversprechendes Talent fürs Mittelfeld verpflichtet (1,5 Millionen Euro). Und "mindestens zwei neue Spieler" sollen es im Sommer noch sein. Denn "Fakt ist: Es sollte weiter unser Ziel sein, um internationale Plätze mitzuspielen."