Der frühere Nationalspieler Rolfes kampft bei Bayer zurzeit vornehmlich gegen Lars Bender, Gonzalo Castro und Stefan Reinartz um einen Stammplatz im defensiven Mittelfeld bei den Rheinländern. Dem Kapitän der Westdeutschen lag das Angebot schon länger vor, doch er hatte sich ein wenig Bedenkzeit auserbeten.
Beim Auswärtsspiel in Mainz bilden voraussichtlich Manuel Friedrich und Daniel Schwaab die Innenverteidigung, da neben Philipp Wollscheid (24), Gelbsperre) auch Ömer Toprak (23) wegen einer Kapselverletzung am Knie ausfällt. Obwohl beide um einen Platz in der Abwehr kämpfen, sind sie keine wirklichen Konkurrenten. Sami Hyypiä und Sascha Lewandowski sehen eher die beweglicheren Schwaab und Toprak im Duell. Friedrich (1,89 m) muss sich mit Abwehrturm Wollscheid (1,94) messen - der gesetzt ist. Wollscheid und Friedrich sieht das Trainer-Duo nach zwei Fehlversuchen nicht mehr als erste Alternative: In Wolfsburg (1:3) und Hannover (2:3) ging dies schief. Zudem musste Wollscheid dabei für Rechtsfüßer Friedrich von halbrechts nach halblinks in der Abwehrkette wechseln. Das soll vermieden werden.
Verteidiger Nummer 4 zu sein, ist Friedrich zu wenig. Also denkt er über einen Wechsel nach. Obwohl Bayer 04 ihn halten will. "Ich habe ein Angebot bis 2014 vorliegen und will bis nächste Woche darauf reagieren", verrät Friedrich, dem es primär ums Sportliche geht: "Ich werde noch ein oder zwei Jahre spielen. Ich habe richtig Bock zu kicken - und das ist das Problem."
Wenn ich ins Ausland gehe, dann richtig. Ich bin ein Fan davon, ein kulturelles Abenteuer einzugehen.
Manuel Friedrich über einen möglichen Auslandswechsel
Bei Bayer 04 darf er das zu selten. "Im Moment ist meine Situation alles andere als gut." Geht er also? "Im Moment steht alles in den Sternen", so Friedrich. Doch: "Wenn ich ins Ausland gehe, dann richtig. Ich bin ein Fan davon, ein kulturelles Abenteuer einzugehen", sagt der 33-Jährige. China, eventuell Japan oder Thailand. Ihn zieht es in "Länder, wo man einen Kulturschock bekommt. Wo dich keine Sau versteht. Mit einer fremden Sprache und anderen Schriftzeichen. In einem Jahr Mandarin zu sprechen, fände ich spannend." Eine Entscheidung hingegen ist noch nicht gefallen. Auch die Bundesliga schließt er nicht aus. Es klingt aber nicht unbedingt danach, dass er weiter bei Bayer kickt - mangels Perspektive.
Schwaab lotet aus: "Komfortable Situation"
Die lotet Schwaab noch aus. "Mein Anspruch ist es, Stammspieler zu sein. Das ist im Moment nicht der Fall", sagt der 24-Jährige. Und: "Ich bin in einer komfortablen Situation, weil ich mir alles anhören kann. Ich habe einige interessante Anfragen, aber entschieden ist noch nichts." Bayer möchte ihn halten. In Kürze folgt ein weiteres Gespräch. Als Außenverteidiger hat Schwaab den gesetzten Carvajal vor der Nase, doch "ich brauche mich vor keinem zu verstecken. Ich will mich hier noch mehr in den Vordergrund spielen". In Mainz kickt Schwaab so auch um seine Zukunft. Für den Ex-05er Friedrich wird es dagegen "nur" eine Reise in die eigene Vergangenheit.
Völler: Kießlings Karriereende bei Bayer
Sportdirektor Rudi Völler geht davon aus, dass Stefan Kießling seine Karriere bei Bayer beenden wird. Der Vertrag des Angreifers läuft bis 2015, beinhaltet aber eine Ausstiegsklausel für 2014 und soll noch in diesem Jahr verlängert werden.
