Mirko Slomka verlängert bis 2016, Hannover 96 hat die Europapokal-Plätze im Blick: Was in den vergangenen Monaten die Stimmung bei den Niedersachsen spürbar anhob, reicht nun nicht mehr aus, um die kriselnde Beziehung zwischen Slomka und Schmadtke zu kaschieren.
Während Slomka gegenüber dem kicker von internen Problemen nichts wissen will ("Die Kommunikation und Zusammenarbeit mit Jörg Schmadtke ist unverändert gut") und Schmadtke das Thema kleinhalten will ("Es wurde viel gesagt und geschrieben, ich habe dem nichts beizusteuern"), spricht Klubboss Kind Klartext: "Das Verhältnis der zwei ist kritisch, das wissen viele."
Wo liegen die Probleme? Anlass sind Differenzen und Indiskretionen im Zuge der Wintertransfers sowie sich vermeintlich hinziehende Verlängerungen auslaufender Spielerverträge. Knackpunkt sollen zudem auch wieder die Umgangsformen der beiden sein: Gesprochen wird kaum, einen Austausch gibt's per Mail oder über Dritte.
Herr Schmadtke trifft die letzte Entscheidung. In Sachen Transfers - und in Sachen Trainer.
Martin Kind
Lassen sich die Probleme noch lösen? Kind bleibt zuversichtlich, will versuchen, auf Basis des bisherigen Erfolges "ein tragfähiges Fundament zu schaffen". Kind: "Der ist das Maß der Dinge. Beide leisten gute Arbeit - das ist, was ich vom Grundsatz her zu beurteilen habe. Wir müssen eine andere Kultur des Vertrauens und der Kommunikation hinbekommen. Das ist nicht leicht, aber machbar."
Doch reichen Geduld und Energie, um die Differenzen zu kitten? Klar ist: Die Probleme sind schon länger bekannt, dennoch wurde Slomka mit einem Arbeitspapier bis 2016 ausgestattet. Schmadtke besitzt einen unbefristeten Vertrag. Kind will von einer Trennung - von wem auch immer - nichts wissen, verweist aber auch auf seinen "Geschäftsführer Sport" und dessen Kompetenz: "Herr Schmadtke trifft die letzte Entscheidung. In Sachen Transfers - und in Sachen Trainer."
Fragezeichen hinter Diouf
Die kurzfristige Zukunft liegt aber erstmal im Spiel beim deutschen Meister Borussia Dortmund am Samstag (15.30 Uhr LIVE! bei kicker.de). Ob Top-Torjäger Mame Diouf in Westfalen dabei sein wird, ist indes noch unklar. Der Senegalese, der in dieser Saison 15 Tore in 27 Pflichtspielen für 96 erzielt hat, fehlte am Donnerstag beim Training aufgrund von Sprunggelenkproblemen.
"Königsklasse? Eher Kreisklasse!" Einen Kommentar von kicker-Redakteur Michael Richter zur internen Krise in Hannover lesen Sie im aktuellen kicker vom Donnerstag!