Bundesliga

Robben giftet: "Kein Grund, warum ich nicht spielen sollte"

München: Niederländer ist sichtlich frustriert

Robben giftet: "Kein Grund, warum ich nicht spielen sollte"

Ein Schuss Wut: Arjen Robben wuchtet das Leder zum 2:0 in die Maschen.

Ein Schuss Wut: Arjen Robben wuchtet das Leder zum 2:0 in die Maschen. imago

"Ein Tor und fertig. Das Tor ist schön, aber ansonsten ist nichts mehr schön", murrte der niederländische Offensivspieler in Richtung der wartenden Journalisten. 15 Minuten nach dem Spielschluss, als seine Kollegen noch in den verschwitzten Trikots vom Platz liefen, war er schon geduscht und bahnte sich den Weg in den Münchner Mannschaftsbus. "Ich bin nicht froh."

Robben schiebt Frust, keine Frage. "Ich will ja immer alles geben für die Mannschaft in der kurzen Zeit, denn es war ja wieder nur kurz", so Robben. Genau gesagt: In der 79. Minute wurde er für Ribery eingewechselt und zeigte deutlich an, dass er sehr heiß auf diesen Einsatz war. "Ich merkte schon in der Halbzeit, dass er unbedingt spielen wollte", sagte sein Trainer Jupp Heynckes, den Robben bezüglich des anstehenden Achtelfinals in der Champions League beim FC Arsenal (Dienstag, 20.45 Uhr, LIVE! bei kicker.de) mehr oder weniger direkt unter Druck setzte. "Ich hoffe, dass ich spiele", sagte Robben, "doch ich hatte schon mal mehr Hoffnung gehabt. Ich will unbedingt spielen, denn das sind die Superspiele und ich sehe keinen Grund, warum ich nicht spielen sollte."

Ich will unbedingt spielen, denn das sind die Superspiele und ich sehe keinen Grund, warum ich nicht spielen sollte.

Arjen Robben über das anstehende CL-Spiel beim FC Arsenal

Die lange schwelende Personaldiskussion um die Edeljoker Robben und auch Gomez dürfte mit den Aussagen des Offensivdribblers neu entfacht worden sein. Auf die Frage, ob er das Gespräch mit dem Trainer suchen werde, sagte er nur. "Ich will nicht viel darüber sagen. Der Trainer weiß, wie ich denke. Aber ich bin Profi, wir brauchen Ruhe und ich werde alles weitere intern besprechen."

Immerhin bekam Robben nach dem Spiel vom gegnerischen Trainer Dieter Hecking noch ein Extra-Lob verabreicht. "Wenn man sieht, wie Robben reinkommt und auch nach hinten noch lange Sprints anzieht, dann erklärt das die Stärke der Bayern." Ob das den Niederländer beschwichtigt. Wohl eher sein erster Saisontreffer.

Lahm: "Jeder kann so schnell duschen, wie er will"

Bayern-Kapitän Phillip Lahm wollte die Aussagen seines Kollegen nicht allzu hoch hängen und verwies darauf, dass Robbens Situation "an den vergangenen Spieltagen auch so war". Vielmehr stellte der Rechtsverteidiger fest, dass "es bis jetzt keine Unruhe in der Mannschaft gab und dass es intern keine Probleme gibt". Bezüglich Robbens indirekter Forderung, in London spielen zu wollen, sagte Lahm: "Der Trainer entscheidet, wer spielt. Das war so und wird so bleiben." Angesprochen auf Robbens schnellen Abgang Richtung Bus, sagte Lahm nur lapidar: "Jeder kann so schnell duschen, wie er will."

Heynckes: "Ich habe damit kein Problem"

Auch Heynckes wollte wegen Robben nicht ein großes Fass aufmachen. "Sie haben doch seine Leistung gesehen", sagt der Coach. "Er hat nicht nur das 2:0 gemacht, er hat gearbeitet, wie noch nie zuvor in seiner Karriere. Was will ich als Trainer mehr erwarten?", fragte Heynckes rhetorisch und fügte an: "Dass die, die nicht spielen, alle enttäuscht sind, ist ganz normal. Arjen ist ein Mensch, der das auch zeigt und ich habe damit kein Problem."