Am späten Nachmittag landete der Brasilianer in Deutschland und unterschrieb nach dem obligatorischen Medizincheck einen Leihvertrag bis Saisonende. "Mit Heurelho Gomes bekommen wir einen Torhüter, der sowohl national, als auch international eine Menge Erfahrung auf höchstem Niveau gesammelt hat", so Müller in einer Pressemitteilung des Vereins. "Er wird seinen Beitrag dazu leisten, dass die TSG in der Bundesliga bleibt. Davon bin ich überzeugt", so Müller weiter.
Die TSG traut sich also nicht, mit dem auch nach der Winterpause wackeligen Wiese und dem zu unerfahrenen Koen Casteels (20) in den Abstiegskampf zu gehen. Nach kicker-Informationen drängte vor allem Coach Marco Kurz nachhaltig auf eine weitere Alternative im Tor. Er selbst entschied sich für Gomes, einen zwar grundsätzlich routinierten Mann, der aber bei den Spurs nur Nummer 3 hinter Brad Friedel und Hugo Lloris war und noch kein Saisonspiel bestritt.
Starken Jahren bei der PSV Eindhoven folgten für ihn recht wechselvolle vier Saisons für Tottenham, in 95 Spielen zeigte er viele Paraden und anfangs so manche Slapstick-Einlage, zuletzt blieb ihm nur die Tribüne. Ziemlich sicher wird er nun am Samstag gleich in der Bundesliga auflaufen. Man wolle Wiese vor dem öffentlichen Druck schützen, so Kurz am Donnerstag. "Sicher ist, dass er nicht spielt."
Manager Andreas Müller erklärte: "Tim ist in der jetzigen Situation chancenlos. Egal, was er macht, er hat keine Möglichkeit, vernünftig bewertet zu werden. Mit dem Druck, in dem er in jedes Spiel geht, um fehlerfrei zu sein, das ist unmenschlich. Das kann er nicht leisten. Deshalb müssen wir nach unserer Verantwortung handeln."