Bundesliga

Müller: "Mich kotzt das an"

Hoffenheim: Compper widerspricht Kurz und Müller

Müller: "Mich kotzt das an"

"Es ist völliger Blödsinn": Marvin Compper wehrt sich gegen die Vorwürfe.

"Es ist völliger Blödsinn": Marvin Compper wehrt sich gegen die Vorwürfe. picture alliance

Auch am Tag danach schüttelt Trainer Kurz noch den Kopf über Compper. "So etwas habe ich noch nicht erlebt", sagt der Coach. Er habe mit der TSG abgeschlossen und könne sich für den Abstiegskampf nicht mehr motivieren - mit derart dreisten Worten soll Compper den Trainer sowie Manager Müller konfrontiert haben. "Die Aussagen sind in dieser Klarheit genau so gefallen. Ich war dabei", bestätigt Kurz, der den Verteidiger wenig überraschend aus der Profimannschaft warf.

Nun meldet sich aber auch Compper zu Wort und wehrt sich dagegen, als Drückeberger abgestempelt zu werden. "Es geht nicht darum, dass ich nicht den Konkurrenzkampf annehmen würde - ich bin keiner, der davor wegrennt", sagte der zur U23 verbannte Abwehrspieler der "Rhein-Neckar-Zeitung" (Donnerstag). "Es ist völliger Blödsinn zu behaupten, ich hätte keinen Bock auf Abstiegskampf."

Spielersteckbrief Compper
Compper

Compper Marvin

Müller platzte nun am Donnerstag endgültig der Kragen und er übte heftige Medienkritik geübt. "Es geht immer in eine gewisse Richtung. Aber nicht mit mir. Mich kotzt das an. Ich bin vier Monate hier, aber ich habe jetzt schon alles gesehen", sagte Müller: "Einen Arsch in der Hose haben und hier mal kämpfen, das ist es, was ich will. Das muss draußen auch mal so rüberkommen."

Wir können keinen Spieler gebrauchen, der nicht mit vollem Herzen dabei ist. Fragen sie doch mal die Jungs. Die schütteln alle den Kopf.

Manager Andreas Müller

Medien hatten unter anderem berichtet, die Hoffenheim-Fans seien der Suspendierung gespalten. "Die Fans sind nicht geteilt. Wir haben recherchiert. 85 Prozent der Fans können diese Entscheidung nachvollziehen. Ich bin es leid, gegen Windmühlen zu kämpfen", ärgerte sich Müller.

Die Trennung von Compper verteidigte der Manager vehement. "Das ist kein Possenspiel. Das sind Fakten. Ich mache das nicht mehr mit, dass wir angezählt werden für Dinge, die der Wahrheit entsprechen. Wenn einer nicht bereit ist, diesen Überlebenskampf mit voller Motivation zu leben, dann hat der hier keinen Platz mehr. Wir können keinen Spieler gebrauchen, der nicht mit vollem Herzen dabei ist. Fragen sie doch mal die Jungs. Die schütteln alle den Kopf."

Ein Wechsel ist ohnehin unausweichlich und nur noch eine Frage der Zeit. Comppers Vertrag läuft im Sommer aus. Unter anderem gibt es Kontakte zum AC Florenz. Schon vor zwei Jahren machte sich Demba Ba mit einem Streik derart unmöglich, dass die TSG ihn ziehen ließ. Zumindest Ersatz für Compper ist bereits gefunden: Für drei Millionen Euro kam David Abraham (26, Vertrag bis 2016) aus Spanien vom FC Getafe.