"Die Bundesliga genießt Priorität", hatte Heldt während der Spielersuche angekündigt. Insofern spielte es eine untergeordnete Rolle, dass Raffael bereits für Kiew in der aktuellen Königsklassen-Saison auflief und für Schalke deshalb dort gesperrt ist. "Er vergrößert unsere Möglichkeiten in der Offensive", sagte Heldt nun, da der Wechsel perfekt ist, über den der kicker bereits in der Vorwoche berichtet hatte. "Raffael wird zudem keine Umstellungsprobleme haben, da er bereits vier Jahre lang in Deutschland gespielt hat."
Zwischen Januar 2008 und Juni 2012 schnürte Raffael in 110 Erst- und 30 Zweitliga-Partien (zusammen 33 Tore und 30 Vorlagen) die Schuhe für Hertha BSC, ehe er für acht Millionen Euro zu Dynamo Kiew weiterzog. Dort war er nicht unumstritten und absolvierte nur die Hälfte der Ligaspiele (neun Einsätze, ein Tor, zwei Assists). Kiew, das Raffael damals mit einem Vertrag bis 2016 ausstattete, kann den Abgang verschmerzen, zumal die ukrainische Liga noch bis Anfang März pausiert.
Und auf Schalke nimmt man den beidfüßigen Offensivmann mit Kusshand. Entscheidend für die intensivierte Suche nach einer weiteren Verstärkung war der mindestens zweimonatige Ausfall von Ibrahim Afellay (26, schwere Muskelverletzung im rechten Oberschenkel). Auch Christoph Moritz (22, Außenbandanriss) wird noch rund fünf Wochen fehlen.
"Ich fühle mich geehrt, den Dress von Schalke 04 tragen zu dürfen und freue mich riesig, in die Bundesliga zurückzukehren", kommentierte Raffael seinen Wechsel nach Gelsenkirchen. "Die Fans können sicher sein, dass ich mein Bestes gebe, damit Schalke 04 erfolgreich ist."
Abwarten wegen Holtby
Die letzte Transferaktivität war Raffaels Verpflichtung ganz offensichtlich nicht. Heldt schloss am Mittwoch weitere Zu- oder Abgänge nicht aus. Man sondiere weiterhin den Markt. Die Frage, ob Lewis Holtby womöglich schon im Winter zu Tottenham wechselt, antwortete Heldt: "Man muss abwarten."