Bundesliga

Neuer HSV-Aufsichtsrat: Schlappe für Bednarek

Hamburg: Meier, Eghbal, Sattelmair und Strauß gewählt

Neuer HSV-Aufsichtsrat: Schlappe für Bednarek

Überrascht: Das neue Aufsichtsratsmitglied Katrin Sattelmair bei der Bekanntgabe des Wahrergebnisses. Rechts HSV-Boss Carl Edgar Jarchow.

Überrascht: Das neue Aufsichtsratsmitglied Katrin Sattelmair bei der Bekanntgabe des Wahrergebnisses. Rechts HSV-Boss Carl Edgar Jarchow. picture alliance

Das elfköpfige Kontrollgremium wurde heute auf vier Positionen neu besetzt. Und es war erwartet worden, dass erstmals in der Geschichte die Fraktion der Supporters in der Überzahl sein würde.

Doch dann kam alles anders. Bednarek verpasste den Sprung in das oberste Kontrollgremium des Bundesligisten. Damit werden die Fans in dem Gremium auch nicht wie erwartet die Kontrolle übernehmen. Bednarek verließ nach seiner Schlappe umgehend den Saal.

Die 1002 anwesenden stimmberechtigten Mitglieder wählten stattdessen Jens Meier, Chef des Hamburger Hafens, Unternehmer Ali Eghbal, Rechtsanwältin Katrin Sattelmair und Klinikdirektor Christian Strauß für die kommenden vier Jahre in den Aufsichtsrat, dem kein ausgewiesener Fußball-Fachmann angehören wird. Ein neuer Vorsitzender soll in der ersten Sitzung am 21. Januar gewählt werden.

Weil sich in Jörg Debatin, Ian Karan, Otto Rieckhoff sowie dem scheidenden Oberkontrolleur Alexander Otto die 2009 als "Wirtschaftsweisen" angetretenen Räte aus dem Gremium zurückziehen, hatten Beobachter damit gerechnet, dass der 38-jährige Anwalt Bednarek und weitere den Fans zugeordnete Räte eine Stimmenmehrheit erlangen würden.

Finanziell angespannte Situation

In einer finanziell schwierigen Zeit für den HSV steht das Gremium vor entscheidenden Maßnahmen, um die angespannte Situation zu verbessern - unter anderem über die weitere Zusammenarbeit mit Vermarkter Sportfive und die Rückzahlungen der Darlehen aus der Fan-Anleihe sowie den Kredit von Gönner Klaus-Michael Kühne, der den kostspieligen Transfer von Superstar Rafael van der Vaart mitfinanziert hatte.

2015 läuft der Kontrakt mit Sportfive aus, der HSV ist bestrebt, die Vermarktung selbst zu übernehmen, muss dann aber 2015 ein 12,5-Millionen-Euro-Darlehen zurückzahlen. Und 2019 sind die 17,5 Millionen Euro aus der Fan-Anleihe für den HSV-Campus fällig.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr machte der HSV ein Minus in Höhe von 6,6 Millionen Euro, insgesamt wurden 25,5 Millionen Euro neue Schulden aufgenommen. Auch im laufenden Geschäftsjahr wird der Klub wieder einen hohen Fehlbetrag in den Bilanzen aufweisen und damit im dritten Jahr in Folge rote Zahlen schreiben.

"Wir können die Windrichtung nicht verändern, aber die Segel richtig setzen", sagte Meier, der die meisten Stimmen auf sich vereinigte.