Slomka macht seine Spieler laufstark für die Aufholjagd in der Rückrunde, zu deren Beginn er gleich am kommenden Freitag seinem Ex-Klub Schalke förmlich davonrennen möchte. "Es wird darauf ankommen, dass wir mehr laufen als der Gegner", so der 96-Coach, der die Auswertung positionsbezogen vornimmt: "Interessant sind vor allem die Vergleiche auf den Positionen Außenverteidiger und Sechser." Hier habe man bei der Analyse der Hinrunde deutliche Defizite im eigenen Team festgestellt.
Hannover trainiert Laufen - und ausgerechnet ein erfahrener Spieler galoppiert zu diesem Thema verbal davon! Ohne die in Slomkas Funktionsteam für das Fitnesstraining verantwortlichen Prof. Dr. Jürgen Freiwald (Koordinator Training und Therapie) und Heiko Sander (Athletiktrainer und Leistungsdiagnostiker) namentlich zu nennen, kritisierte Jan Schlaudraff die Trainingsorganisation. "So viele Fitnesstrainer - da kann man auch einmal in der Lage sein, an eine Uhr zu denken . . .", moserte der Ex-Nationalspieler und Vizekapitän.
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Hintergrund der süffisanten Feststellung Schlaudraffs war ein Vorfall beim Training, der in einem länger andauernden Wortgefecht zwischen ihm und Sander gemündet war. Zu Läufen, bei denen die Spieler in Gruppen eine Strecke in jeweils 30 Sekunden bewältigen sollten, hatten die ansonsten mit Laptops, GPS-Technik und allerlei sonstiger hochprofessioneller Ausrüstung bestückten Spezialisten schlichtweg versäumt, die Trainierenden mit einfachen Zeitmessern auszustatten . . .
Bei der anspruchsvollen Mannschaftseinheit am Donnerstagvormittag trainierten Mario Eggimann (nach Grippe), Christian Pander (Oberschenkelprobleme) und Mohammed Abdellaoue (Nackenblockade) separat. Neuzugang Johan Djourou, der mit seinem Ex-Verein Arsenal keine Winterpause eingelegt hatte und voll im Saft steht, sowie Kapitän Steven Cherundolo (anhaltende Knieprobleme) wurden laut 96-Sprecher Alex Jakob "raus aus der Belastung" genommen und blieben im Hotel.
Aus Hannovers Trainingslager in Portugal berichtet Michael Richter