Bundesliga

"12:12" beendet das Schweigen vorerst

Nach Gesprächsangebot von DFL-Geschäftsführer Rettig

"12:12" beendet das Schweigen vorerst

"Ohne Stimme keine Stimmung": "12:12" wertet die Protestaktion als Erfolg.

"Ohne Stimme keine Stimmung": "12:12" wertet die Protestaktion als Erfolg. picture alliance

"Nach der Winterpause gibt es von uns keinen Aufruf zu einem Stimmungsboykott. Wir werden uns auf Einladung von Herrn Rettig in den nächsten Tagen zusammensetzen und uns zunächst beschnuppern", sagte "12:12"-Sprecher Jan-Henrik Gruszecki am Mittwoch dem SID: "Es ist unser Ziel, auf Dauer nicht nur gegen etwas zu sein, sondern zu gestalten und aktiv mitzuwirken."

Die Schweige-Aktionen unter dem Motto "Ohne Stimme keine Stimmung" wertet "12:12" in einer Mitteilung vom Mittwoch als "Riesenerfolg", auch wenn sie vielerorts für Spannungen unter den Fans sorgte. Als Fazit betonte Gruszecki, man habe das neue DFL-Sicherheitskonzept "nicht in Gänze verhindert, aber wenn man sich anschaut, was vom ersten Entwurf noch übrig war, haben wir ziemlich viel verhindert". Mit Rettigs Angebot könne der "immer eingeforderte Dialog endlich ernsthaft beginnen".

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DFL-Vize Heribert Bruchhagen zeigte sich erleichtert: "Diese Konfliktsituation war nie im Sinne des Fußballs. Ich würde mich sehr freuen, wenn sie nun Stück für Stück aufgelöst würde", sagte er dem SID.

Den Erfolg der Gespräche macht "12:12" zur Bedingung dafür, den Protest dauerhaft einzustellen. "Wir werden uns immer gegen Vollkontrollen und die Beschneidung von Gästekontingenten stellen und gegebenenfalls mit Protest, Kreativität und Aufklärung gegen derlei Repressalien agieren", erklärte Gruszecki. Man werde "umgehend" reagieren, sollten die kritisierten Maßnahmen umgesetzt werden, hieß es in der Erklärung der Initiative.

Rettig wird am Donnerstag um 11 Uhr in Frankfurt/Main offiziell als neuer DFL-Geschäftsführer der DFL vorgestellt und sich in diesem Rahmen auch zu seinem Gesprächsangebot äußern. Vorab bestätigte er schon einmal seinen Willen, konstruktiv mit den Fans zusammenzuarbeiten.

Das 16 Punkte umfassende Konzept "Stadionerlebnis" war von der Vollversammlung der DFL am 12. Dezember "mit großer Mehrheit" beschlossen worden. Der harte Kern der Fans hatte daraufhin aus Protest an den letzten drei Spieltagen der Hinrunde während der ersten 12:12 Minuten geschwiegen.