Sio, der als Leihgabe vor der Saison vom Liga-Konkurrenten VfL Wolfsburg kam, wurde in Fürth von FCA-Coach Markus Weinzierl erst in der 81. Minute für Tobias Werner eingewechselt. Doch nur 240 Sekunden später sah der 23-Jährige nach einem Foul an Fürths Stephan Fürstner die Rote Karte.
Sio war verständlich angefressen, ließ seinen Frust aber dann an den Zuschauern aus. Beim Gang in den Kabinentrakt zeigte er den "Stinkefinger", TV-Kameras fingen diese Szene deutlich sichtbar ein.
Das Sportgericht des DFB sprach nun eine harte Strafe gegen Sio aus. Der Ivorer wurde "wegen eines rohen Spiels gegen den Gegner und eines unsportlichen Verhaltens, begangen durch zwei rechtlich selbstständige Handlungen, mit einer Sperre von vier Meisterschaftsspielen der Lizenzligen belegt".
Damit geht die Zeit des Angreifers in Augsburg unrühmlich zu Ende. Denn in der Winterpause werden sich die Wege wieder trennen, denn der Integrationsprozess Sios in die Mannschaft gilt als gescheitert. Der schnell eingeschnappten Wolfsburg-Leihgabe mangelt es an Kritikfähigkeit, zudem spricht er weder Deutsch noch Englisch.
Der FCA möchte das eigentlich bis Saisonende terminierte Leihgeschäft bereits wieder in der Winterpause beenden. Knackpunkt dabei ist allerdings, dass Sio auch in Wolfsburg wohl keine Zukunft mehr hat. Eine Lösung würde ein Transfer bieten, doch die Interessenten stehen Stand jetzt nicht gerade Schlange.
Sio wechselte im Sommer 2011 für rund 5,8 Millionen Euro vom schweizerischen Erstligisten FC Sion zum VfL Wolfsburg. Bei den Niedersachsen kam er aber über Kurzeinsätze nicht hinaus und wurde deshalb nach Augsburg ausgeliehen. Sein Vertrag mit den Wölfen läuft noch bis Ende Juni 2015.