Bundesliga

Sperre! Für Sararer ist Winterpause

Fürth: Aufsteiger gerät wieder früh in Rücksrand

Sperre! Für Sararer ist Winterpause

Eine Begegnung mit Folgen: Fürths Sararer muss nach seine Spuck-Attacke gegen Nürnbergs Schäfer drei Spiele pausieren.

Eine Begegnung mit Folgen: Fürths Sararer muss nach seine Spuck-Attacke gegen Nürnbergs Schäfer drei Spiele pausieren. imago

Das Sportgericht des DFB hat Sercan Sararer im Einzelrichter-Verfahren nach Anklageerhebung durch den DFB-Kontrollausschuss wegen eines krass sportwidrigen Verhaltens in der Form einer Tätlichkeit gegen den Gegner erwartungsgemäß mit einer Sperre belegt. Nach seiner Gelb-Rot-Sperre in Hannover muss er weitere drei Spiele aussetzen. Das Fußballjahr ist für ihn damit beendet.

Sararer hatte Nürnbergs Torhüter Raphael Schäfer in der 38. Minute des Derbys zwischen Greuther Fürth und dem 1. FC Nürnberg angespuckt. Da Schiedsrichter Dr. Felix Brych (München) auf Nachfrage erklärt hatte, diesen Vorgang nicht gesehen zu haben, konnte der Kontrollausschuss nachträglich ermitteln und Anklage erheben.

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Büskens Michael

Auch in Hannover keine Punkte

Vor der Partie in Hannover hatte der Coach der Fürther angemahnt, dass es an der Zeit wäre, mal etwas zu holen, was nicht auf dem Plan steht. Zum Beispiel Punkte in Hannover, das zuletzt gegen das Kollektiv der Freiburger 1:2 verlor und in München mit 0:5 deklassiert wurde. Nach 90 Minuten hieß es 0:2, die Fürther hatten wieder ordentlich mitgespielt und für eine gar nicht so kurze Zeit das bessere Team gestellt, doch die wesentlichen Aufgaben eines Fußballspiels sträflichst vernachlässigt: Tore verhindern und Tore schießen.

Thema Defensive: Obwohl die Fürther vor der englischen Woche sechs ihrer bislang acht Zähler auswärts holten, mussten sie auf fremden Plätzen stets einem frühen Rückstand hinterherlaufen. In Hoffenheim klapperte es in 8. Minute (Endstand 3:3), in Frankfurt in der ersten Minute (1:1), in Dortmund in de 3. Minute (1:3) und jetzt in Hannover in der 4. Minute. Hellwach sieht anders aus.

Gerade der erste Gegentreffer in Hannover spricht Bände: Nach Asamoahs Ballverlust in der gegnerischen Hälfte hatten die Niedersachsen fast komplett freie Fahrt durch das zentrale Mittelfeld der SpVgg. Jeder Fürther, der den Angriff hätte stoppen können - Pekovic, Nehrig oder Kleine - sah sich zwei Gegenspielern ausgesetzt. Es war eine Situation, die man in der Schlussphase eines Spiels erwartet hätte, wenn man alles nach vorne wirft und ein weiteres Gegentor billigend in Kauf nimmt, um noch etwas Zählbares mitzunehmen. Stattdessen war es der überhaupt erste Vorstoß der Hannoveraner.

"Wir reden hier über die höchste deutsche Spielklasse. Da muss man dann auch mal einen rein machen."

SpVgg-Trainer mike Büskens

Thema Offensive: Denn sogar vor diesem Rückschlag hatte Fürth schon die erste Chance (Prib, 2.). Im weiteren Spielverlauf gab es Möglichkeiten zuhauf für den Aufsteiger, um die körperlich ausgelaugt wirkenden 96er zu schocken. Asamoah lief bei der Rückkehr an seine erste Profistation wie schon im Derby gegen Nürnberg (0:0) alleine aufs Tor zu - erfolglos (23.). In der 50. Minute hatte Stieber den Ball wenige Meter vor dem Tor auf seinem starken linken Fuß, doch er ließ Zieler die Chance zu einer Klasseparade. "Wir reden hier über die höchste deutsche Spielklasse. Da muss man dann auch mal einen rein machen", schimpfte Büskens über die erneut schwache Chancenverwertung.

Eine winterliche Kaderauffrischung vor allem im Offensivbereich scheint unumgänglich zu sein, wenn der Traum vom Klassenverbleib realisiert werden soll. Büskens sagte am Dienstag dazu: "Wir werden mit Sicherheit unsere Spiele analysieren und dann schauen, was mir machen." Seinen Humor hatte der Schalker Eurofighter von 1997 angesichts der Pleite aber noch nicht verloren, sondern blickte etwas neidisch auf die Stürmerauswahl des Kollegen Slomka. "Wenn da einer ein anderes Betätigungsfeld sucht, kann er sich gerne bei uns melden", witzelte Büskens.

Derzeit ruhen Fürths Sturmhoffnungen noch auf dem Senegalesen Djiby Fall. Der Angreifer hatte sich am 31. August in Mainz an der Schulter verletzt. Damals, am 2. Spieltag hatte Fürth das bislang einzige Spiel in der Bundesliga gewonnen.

Statistik: So schlecht wie BW Berlin vor 26 Jahren

Statistisch gesehen schaut die Situation für den Aufsteiger wenig rosig aus. Mit acht Zählern sind sie nach 14 Spieltagen genauso schlecht wie Blau-Weiß Berlin vor 26 Jahren. In der 50-jährigen Bundesliga-Historie gab es nur drei Mannschaften, die zum aktuellen Zeitpunkt noch weniger Zähler gesammelt hatten: Tennis Borussia Berlin holte sieben Zähler (1974/75), Tasmania Berlin vier (1965/66) und Saarbrücken fünf (1963/64). Nach der Niederlage am Mittwochabend beim VfB weist auch der FC Augsburg mit sieben Punkten eine ähnlich-schwache Ausbeute auf.

Ein Dutzend Spiele ohne Dreier, diese Erfahrung machte das Kleeblatt erst einmal: Vom 23. bis 34. Spieltag der Spielzeit 1998/99 gaben die Franken ihren Spitzenplatz in der 2. Bundesliga auf und wurden durchgereicht bis Platz 8.