Bundesliga

Köstner bleibt beim VfL - aber in welcher Funktion?

Wolfsburg: Allofs' Treffen mit der alten Liebe

Köstner bleibt beim VfL - aber in welcher Funktion?

Lorenz-Günther Köstner bleibt beim VfL Wolfsburg - egal ob als Chef- oder Amateurtrainer.

Lorenz-Günther Köstner bleibt beim VfL Wolfsburg - egal ob als Chef- oder Amateurtrainer. picture alliance

Die Tabelle nach dem 8. Spieltag spiegelt den grauenhaften Fehlstart, den der VfL Wolfsburg in die Saison 2012/13 hinlegte, perfekt wieder: Schlusslicht mit nur einem Sieg bei einem Torverhältnis von 2:15. Eine völlig verunsicherte Mannschaft verlor zuvor gegen den SC Freiburg mit 0:2. Spannender als das Geschehen auf den Rasen waren die Vorkommnisse auf den Rängen. Die deutlich wahrnehmbaren Unmutsäußerungen gegen Trainer Felix Magath sorgten bei den VfL-Bossen für ein Umdenken, der ehemals starke Mann musste gehen.

Und es kam Lorenz-Günther Köstner, und mit ihm der Erfolg. Vier der fünf folgenden Pflichtspiele gewann der VfL, lediglich in Nürnberg setzte es eine Niederlage. Der Lohn: Achtelfinale im DFB-Pokal und Mittelfeld in der Bundesliga.

Bundesliga - 13. Spieltag
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Den Löwenanteil an diesem Aufschwung trägt Köstner, der sich aber nicht in den Vordergrund stellen wird: "Nein", widerspricht der 60-Jährige, ich beziehe alle mit ein. Wenn die Mannschaft unsere Vorstellungen nicht annehmen würde, dann wäre es nicht möglich gewesen."

Der Vertrag Köstners, der bereits zum zweiten Mal als Trainer der Profis einsprang, läuft im kommenden Sommer aus. Wie der kicker weiß, wollen die VfL-Bosse die Zusammenarbeit mit Köstner auf jeden Fall fortsetzen. Und zwar unabhängig davon, ob Köstner Cheftrainer oder wieder als Amateurtrainer ins zweite Glied rutschen wird. Und was sagt Köstner dazu: "Ja", legt dieser ein bedingungsloses Bekenntnis zu seinem Klub ab. Mit einer Einschränkung: "Es muss von beiden Seiten kommen."

Gegen Bremen kann Köstner erneut Werbung in eigener Sache betreiben. Zumal er in dieser Partie nur eine Nebenrolle einnehmen wird. Denn alle Augen und Kameras werden auf den Mann neben ihm gerichtet sein: Klaus Allofs. "Eine Gemeinheit des Spielplans", nennt der 55-Jährige den Umstand, dass er sein Heimdebüt ausgerechnet gegen seinen Ex-Klub feiern wird, für den er drei Jahre als Spieler und 13 Jahre als Manager tätig war.

Naldo hat ein "komisches Gefühl"

Mittlerweile warnt Köstner sogar davon, dass das Thema Allofs Auswirkungen auf seine Mannschaft haben könnte: "Wir müssen aufpassen, dass wir die Dinge um Klaus Allofs nicht überstrapazieren, damit kein Übereifer entsteht", sagte er der Wolfsburger Allgemeinen Zeitung. Die Mahnungen dürften sich insbesondere an Diego und Naldo richten, die beide jeweils im Dress Werders gespielt haben.

"Ein komisches Gefühl", beschleicht Naldo, der nach sieben Jahre bei Werder erst in diesem Sommer in Wolfsburg aufschlug. "Es ist nach wie vor ein spezielles Spiel für mich ", gestand auch Diego, der zwischen 2006 und 2009 für Bremen spielte, ein. Der Brasilianer gibt aber für den Samstag nur ein Ziel aus: "Da wollen wir gewinnen", so der 27-Jährige. Und mit "Wir" meint der Regisseur Wolfsburg.