Auch am Donnerstag wollte sich Stevens noch nicht in die Karten schauen lassen: "Das möchte ich noch nicht preisgeben." Und eine vorzeitige Klärung dieser Personalie stellte der 58-Jährige auch nicht in Aussicht: "Wer letztendlich spielt, werden die Fans am Samstag sehen, wenn die Aufstellung im Stadion verlesen wird." Auch Ralf Fährmann, der die Nummer eins zwar auf dem Rücken trägt, aber bei der Besetzung der Startformation keine Rolle spielen dürfte, schloss Stevens ein, als er erklärte: "Wir haben drei sehr gute Torhüter. Alle haben zuletzt gute Leistungen im Training gebracht."
Für den Samstag kündigte er "auf jeden Fall eine faire Entscheidung" an. Wie diese aussehen soll, darüber sind sich der Chefcoach und sein Assistententeam inklusive Torwarttrainer Holger Gehrke (52) nach kicker-Information indes selbst noch nicht im Klaren. Demnach soll der Beschluss am morgigen Freitag gefasst und dann (zumindest intern) verkündet werden. "Argumente", erklärt Stevens, "gibt es für beide." Für Unnerstall spricht: Abgesehen von seinem ersten Saisonauftritt beim 3:1 gegen Augsburg ist ihm kein Gegentor anzukreiden. Zudem verlor Schalke mit ihm einzig gegen den FC Bayern (0:2). Gilt er intern wirklich als Schalker "Torwart der Zukunft", hätte Stevens Grund genug, an ihm festzuhalten.
Schalker Personalien
Die Gegenargumente: Unnerstall zeigte plötzlich wieder bereits überwunden geglaubte fußballerische Schwächen. Ein Indiz für Nervosität, mutmaßlich hervorgerufen durch den mangelnden Kredit beim Publikum sowie das ungewisse sportliche Standing beim Trainer. Von Hildebrand wäre nach Lage der Dinge eine souveränere Ausstrahlung zu erwarten. Und: Sollte der Ex-Nationalkeeper auf Anhieb ins Tor zurückkehren, wäre die Hierarchie eindeutig untermauert. Für Unnerstall das Signal, dass er übers Training noch weiter zulegen müsste. Eine Form von Klarheit, die möglicherweise für alle Beteiligten hilfreich wäre.
