Damit sich die Geschichte in Wolfsburg nicht wiederholt und vielleicht diesmal einen schmerzhaften Ausgang parat hat, ruft Spielmacher Diego (27) das Schreckensjahr mit glücklichem Ende noch einmal in Erinnerung. "Wer damals auch dabei war, der muss wissen: Wenn wir jetzt nichts tun, können wir wieder in solch eine Situation geraten."
2011 habe die Mannschaft viel gelernt - nach seiner Hotelflucht am letzten Spieltag sicherlich auch Diego selbst -, dies müsse nun zu den richtigen Reaktionen führen, so der zurückgekehrte Regisseur. Seine Forderung: "Wir müssen aufpassen, müssen es jetzt anders machen als damals. Und zwar sofort!"
Ich frage mich abends vor dem Schlafengehen auch immer wieder: Warum haben wir nicht mehr Punkte? Warum haben wir nicht mehr Tore?
ein ratloser Ivica Olic
Doch was sind die Lehren von vor zwei Jahren? Diego setzt auf harte Arbeit und Kommunikation, wenngleich auch in der Saison 2010/11 zunächst unter Trainer Steve McClaren und am Schluss unter Felix Magath viel geredet und gewiss auch hart gearbeitet wurde. "Jeder muss sich Gedanken machen", verlangt Diego von sich und seinen Kollegen, "dann müssen wir sprechen und Lösungen finden."
Doch die Baustellen sind groß, hinten wie vorne passt nicht viel zusammen. Ist die Mannschaft doch nicht so gut wie erwartet? Das glaubt Diego nicht. "Ich sehe unsere Qualität, habe Vertrauen in das Team."
In dem mittlerweile auch Josué (33) wieder ein fester Bestandteil ist. Doch der Brasilianer, einst strahlender Meisterkapitän, ist erschrocken ob der Darbietungen des VfL. "Wir sind fast Letzter! Nach Gegentoren verlieren wir die Kontrolle, der Kopf darf nicht runtergehen." Doch genau das passiert, Gegenwehr sieht anders aus. "Ich bin jetzt in meiner sechsten Saison hier, aber dieser Moment ist schlimm", stellt Josué traurig fest.
Noch schlimmer als 2010/11? Zur Erinnerung: Damals hatte der VfL nach sieben Spielen immerhin schon zehn Punkte auf dem Konto. Jetzt sind es nur fünf.