Bundesliga

Klinik gibt Stellungnahme zu Vukcevics Zustand ab

Hoffenheim: Mannschaft entschied sich gegen Absage

Klinik gibt Stellungnahme zu Vukcevics Zustand ab

Beste Wünsche der Hoffenheimer Fans für den schwer verletzten Boris Vukcevic.

Beste Wünsche der Hoffenheimer Fans für den schwer verletzten Boris Vukcevic. imago

Vukcevic befindet sich weiterhin im Koma. Wörtlich hieß es in dem Schreiben vom Montag: "Nach zwei Operationen am Kopf und Gehirn ist sein Zustand kritisch, aber stabil. Eine Prognose ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht möglich und wird voraussichtlich erst in den nächsten Wochen möglich sein. Vukcevic liegt im Koma. Seine behandelnden Ärzte tun alles, um das Gehirn vor weiteren Schäden zu bewahren."

Norbert Schätzle, Pressesprecher der Polizei in Heidelberg, hatte am Sonntag gegenüber der Nachrichtenagentur dpa erklärt: "Es besteht nach wie vor Lebensgefahr." Das Bangen um den Mittelfeldspieler wird also noch lange weitergehen. "Wir wissen, dass Boris in der Klinik in den besten Händen ist und können derzeit nur hoffen, dass sich sein Zustand weiter stabilisiert", sagte Manager Andreas Müller am trainingsfreien Sonntag.

Spielersteckbrief Vukcevic
Vukcevic

Vukcevic Boris

TSG Hoffenheim - Vereinsdaten
TSG Hoffenheim

Gründungsdatum

01.07.1899

Vereinsfarben

Blau-Weiß

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Die Mannschaft Hoffenheims hatte nach der Begegnung gegen Augsburg am Samstag zwei Tage frei bekommen, erst am Dienstagnachmittag soll wieder trainiert werden. "Die Spieler sollen bei ihren Familien sein und die Köpfe, so gut es geht, frei kriegen", begründete Müller, wies aber auch auf ein Angebot des Vereins hin: "Selbstverständlich haben sie jederzeit die Gelegenheit, ins Trainingszentrum zu fahren, wo immer ein verantwortlicher Ansprechpartner zur Verfügung steht."

Nebensache Bundesliga-Spiel

Dass die Partie am Samstag gegen den FC Augsburg torlos endete, war letztlich absolute Nebensache. Den Hoffenheimer Teamkollegen von Boris Vukcevic stand es frei, ob sie trotz des schweren Autounfalls ihres Mitspielers auflaufen wollten. Schließlich entschieden sie sich dafür, das Spiel wie geplant stattfinden zu lassen. Denn, so Müller: "Der Boris hätte gewollt, dass wir spielen." Der Manager sagte aber auch: "Das ist die schwerste Situation, die die Mannschaft jemals hatte."

1899-Trainer Markus Babbel wollte verständlicherweise über den Spielverlauf keine großen Worte verlieren: "Das war kein normales Spiel. Das Resultat ist nicht erheblich. Ich wollte eine Mannschaft sehen, die für Boris Vukcevic kämpft. Das habe ich gesehen. Auf das Spiel kann und will ich nicht eingehen, weil es extreme Voraussetzungen waren." Die Augsburger Spieler hatten sich in weißen T-Shirts mit der Aufschrift "Gute Besserung, Boris" warmgelaufen, im Hoffenheimer Fanblock hingen Plakate ("Halte durch!!!" - "Kämpfen, Boris") und ein großes Foto des Offensivspielers.

Beide Teams wirkten dann auf dem Platz stark gehemmt. Die Hoffenheimer hatten mehr Chancen, am Ende blieb es aber beim torlosen Remis. Routinier Sejad Salihovic sah nach einem Tritt gegen Tobias Werner in der 88. Minute sogar die Rote Karte.

Der Hergang des Unfalls ist nach Polizeiangaben nach wie vor unklar. Beide am Unfall beteiligten Fahrzeuge seien beschlagnahmt worden, die Sachverständigen-Untersuchungen könnten jedoch mehrere Wochen dauern. Vukcevic ist Diabetes-Patient, auch in diese Richtung werde ermittelt. Der Fahrer des LKW erlitt nur leichte Verletzungen, steht aber unter Schock.