Bundesliga

Transferausgaben belasten Jarchow

Hamburg: Van der Vaart reißt großes Loch

Transferausgaben belasten Jarchow

Fürchtet sich vor den hohen Ausgaben: HSV-Vorsitzender Carl-Edgar Jarchow.

Fürchtet sich vor den hohen Ausgaben: HSV-Vorsitzender Carl-Edgar Jarchow. Getty Images

"Das belastet mich, damit tue ich mich auch nicht leicht", sagte Jarchow dem Radiosender NDR 90,3 am Samstag. Rund 24 Millionen Euro hat der Verein in neue Spieler investiert, obwohl er seit zwei Jahren rote Zahlen schreibt. Neben van der Vaart (29) kamen im August noch Paul Scharner (32, West Bromwich Albion), Petr Jiracek (26, VfL Wolfsburg) oder auch Milan Badelj (23, Dinamo Zagreb).

Der Unterschied zu den Vorjahren sei jedoch, dass alle Spieler - außer vielleicht Rafael van der Vaart - in einem Alter seien, "wo sie zukünftig auch noch einen Wert für den Verein haben werden", hofft Jarchow. Der Klubboss bestätigte, dass die Verpflichtung van der Vaarts für 13 Millionen Euro den HSV tief in die roten Zahlen reißen werde. "Das fürchte ich, ja. In der Tat", meinte Jarchow.

Gönner, Millionär und Fan Klaus Michael Kühne stellte dem HSV ein Acht–Millionen-Darlehen zur Verfügung, erhält 30 Prozent der Anteile an van der Vaart, gab dem Klub im Gegenzug die Anteile an Westermann, Jansen, Aogo, Diekmeier und Sowah zurück. Zudem verzichtete er auf die ihm zustehenden 1,4 Millionen aus dem Guerrero-Verkauf.

Jarchow stellt sich vor Arnesen

Den in den vergangenen Tagen heftig kritisierten Sportchef Frank Arnesen nahm Jarchow in Schutz. Arnesen war unter anderem vorgeworfen worden, durch die Hinzuziehung eines weiteren Beraters eine überhöhte Ablösesumme für den Kroaten Badelj von Dinamo Zagreb gezahlt zu haben. Jarchow dazu: "Aber wir haben den Spieler und, da sind wir uns im Vorstand einig, zu absolut vertretbaren Konditionen." Der Kroate soll 3,5 Millionen Euro gekostet haben. Mit Arnesen hatte sich der Aufsichtsrat in einer mehrstündigen Mammutsitzung beschäftigt.

Vorwürfe an Arnesen, die Jarchow unterstellt werden, seien ein Missverständnis. Die Kritik an der Transferpolitik der vergangenen Wochen betreffe den gesamten Vorstand, meinte Jarchow. "Insofern habe ich mich auch selbst gemeint. Ich habe bestimmt nicht Kritik an Frank Arnesen üben wollen, das ist eine reine Interpretation."