NWDO steht für Nationaler Widerstand Dortmund und ist eine der NPD nahestehende rechtsradikale Vereinigung, die vor wenigen Tagen verboten wurde.
Durch die Überwachungskameras im Stadion wurde der Mann, der das Banner entrollt und an umstehende BVB-Fans weitergegeben hatte, bereits identifiziert. Es handele sich um einen 27-jährigen Dortmunder, der dem Staatsschutz als Rechtsextremist bekannt ist, teilte die Polizei mit. Er sei in der Vergangenheit bereits mehrfach im Zusammenhang mit Fußballspielen aufgefallen.
"Wir prüfen den Fall", sagte am Dienstag Ina Holznagel, Pressesprecherin der Dortmunder Staatsanwaltschaft, dem SID: "Die Frage ist, ob ein solches Banner im Rahmen der Meinungsfreiheit rechtens ist oder eine strafbare Unterstützung eines verbotenen Vereins vorliegt. Das ist ein Grenzfall."
Die Borussia jedenfalls distanzierte sich am Dienstag ausdrücklich von dem Plakat. "Borussia Dortmund verurteilt jegliche Form von Rechtsradikalismus und Rassismus in schärfster Form und wird gemeinsam mit der Polizei alle zur Verfügung stehenden Mittel ausschöpfen, um gegen die Urheber dieser und ähnlicher Aktionen vorzugehen", so BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke. "Der BVB ist ein weltoffener, toleranter Verein, der sich durch vielfältige Aktionen seit Jahrzehnten für den Kampf gegen Rassismus stark macht und sich gegen die Diskriminierung von Minderheiten wendet. Diese Werte sind für uns nicht verhandelbar, daher werden wir bei der Verfolgung von Zuwiderhandlungen eine Null-Toleranz-Strategie verfolgen und diesen Sumpf trockenlegen", wird Watzke auf der vereinseigenen Website zitiert.