Was sich jedoch wiederholen soll, ist die Tatsache, dass der Norweger überhaupt den Ball über die Linie bringt. "Er hatte lange nicht getroffen", weiß auch der 96-Trainer, der zuletzt nicht ganz sorgenfrei auf seine Angriffsreihe geblickt hatte ("Ich würde mir wünschen, dass auch die Stürmer mal treffen").
Doch vorne lief es in dieser Vorbereitung noch nicht ganz rund. Da ist Mame Diouf (24), der nach seiner Sprunggelenkoperation erst in ein paar Wochen eingreifen kann. Da ist Jan Schlaudraff (29), der Kreativkopf, der jedoch mehr Vorbereiter als Vollstrecker ist. Oder der Pole Artur Sobiech (22), wohl eher als Joker gesehen, der zwar auch sehenswert gegen ManUnited traf, seine Bundesligaqualität aber erst noch beweisen muss.
Und dann noch die Nummer fünf in vorderster Front, Didier Ya Konan (28), dessen Zukunft noch immer nicht ganz geklärt scheint. Bei 96 war man einem Verkauf des Ivorers in den vergangenen Monaten im Falle eines Topangebots nie ganz abgeneigt, der Spieler selbst wirkte zuletzt nie wirklich glücklich. Und Interessenten, das ist bekannt, gibt es für den Stürmer. RB Salzburg hatte angefragt, zuletzt meldete sich Rubin Kasan. Das Heft des Handelns hält jedoch Hannover 96 mittlerweile wieder in der Hand, da Ya Konans Ausstiegsklausel, die einen Wechsel für rund acht Millionen Euro möglich gemacht hätte, nur bis
zum 30. Juni befristet war.
Trainer Mirko Slomka benötigt für eine erfolgreiche Saison eine Torgarantie. Kann die Mohammed Abdellaoue, der in der Vorsaison nach starker Hinserie (neun Treffer) im zweiten Halbjahr kräftig abgebaut (zwei Tore) hat, bieten? Der ruhige Norweger präsentiert sich sehr selbstbewusst, sagte zum kicker: "Ich weiß, dass ich in Zukunft viele Tore für Hannover schießen werde." Es müssen ja nicht alle so schön sein wie gegen Manchester United.
Thomas Hiete
