Bundesliga

Alles fix: Calhanoglu ab 2013 beim HSV

Hamburg: Scharner ist schon wieder weg

Alles fix: Calhanoglu ab 2013 beim HSV

Bald ein Hamburger, aber noch für ein Jahr im KSC-Trikot: Hakan Calhanoglu.

Bald ein Hamburger, aber noch für ein Jahr im KSC-Trikot: Hakan Calhanoglu. imago

Thorsten Fink (44) war zufrieden nach dem Mallorca-Wochenendtrip des HSV. Hauptgrund: Das 1:0 im Testspiel wurde sichergestellt durch Marcus Berg (25), also endlich mal wieder durch ein Stürmertor. "Damit", ist Hamburgs Coach überzeugt, "sind diese Diskussionen vorbei." Wirklich? Das Offensivspiel der Hanseaten bleibt ohne Verstärkung statisch. Und die kommt erst im kommenden Sommer.

Milan Badelj (23) unterschrieb am Freitag seinen Dreijahresvertrag plus Option auf eine weitere Spielzeit, wechselt aber erst nach dem ersten Bundesliga-Spieltag. Und an der sofortigen Verpflichtung eines angekündigten - und dringend benötigten Zehners - äußert Frank Arnesen (55) plötzlich Zweifel. "Wir haben immer gesagt, dass ein neuer Sechser entscheidend ist", sagt der Sportchef, "den haben wir in Badelj verpflichtet. Ob ein Regisseur kommt, kann ich nicht sagen. Ich probiere alles, aber es muss sportlich und wirtschaftlich passen."

Trainersteckbrief Fink
Fink

Fink Thorsten

Spielersteckbrief Calhanoglu
Calhanoglu

Calhanoglu Hakan

Hamburger SV - Vereinsdaten
Hamburger SV

Gründungsdatum

29.09.1887

Vereinsfarben

Blau-Weiß-Schwarz

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Karlsruher SC - Vereinsdaten
Karlsruher SC

Gründungsdatum

06.06.1894

Vereinsfarben

Blau-Weiß

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Calhanoglu-Deal in trockenen Tüchern

Liegt seine Zurückhaltung daran, dass er den gesuchten Spielertypen perspektivisch längst gefunden hat? Wie der kicker bereits am Montag berichtete, unterschrieb Hakan Calhanoglu vom Pokalgegner Karlsruher SC noch am selben Abend einen Vierjahresvertrag bei den Hanseaten. Allerdings wird der 18-Jährige zunächst weiter in Baden kicken und erst ab 2013 für den HSV auflaufen. "Er hat alle Anlagen, um ein sehr guter Bundesligaspieler zu werden", bescheinigte HSV-Trainer Thorsten Fink dem Youngster und begrüßte den erfolgreichen Abschluss: "Ich denke, da haben wir einen guten Job gemacht."

Mein Herz hat schon immer HSV gesagt.

Hakan Calhanoglu nach seiner Vertragsunterschrift

"Wir sind mit der erzielten Einigung sehr zufrieden. Es ist uns gelungen, mit dieser Regelung eine für alle Seiten optimale Lösung zu finden", erklärte auch KSC-Präsident Ingo Wellenreuther. Sportdirektor Oliver Kreuzer freute sich, "auch weiterhin auf eine wichtige Säule in unserem Spiel" bauen zu können". Calhanoglu selbst wird auf der Hamburger Vereins-Website mit einem Bekenntnis zu seinem zukünftigen Verein zitiert: "Mein Herz hat schon immer HSV gesagt."

Bereits lange bevor etliche Bundesligisten in den Poker um das Mittelfeld-Juwel eingestiegen sind, hatte Arnesen Calhanoglu im Blick und die Gespräche mit dessen Berater Bektas Demirtas aufgenommen. Jetzt, da andere Vereine wie Werder Bremen die horrende Ablöseforderung des KSC von über drei Millionen Euro nicht erfüllen wollten, gelang Arnesen der Durchbruch mit diesem Kompromiss, dass Calhanoglu umgehend für eine Spielzeit an den KSC verliehen wird, wo er noch ein Jahr in der 3. Liga reifen kann. Spätestens ab kommenden Sommer kickt der klassische "Zehner" dann an der Elbe, möglicherweise wird auch im Winter nochmals verhandelt. Kostenpunkt für Hamburg: 2,5 Millionen Euro.

Chelsea-Leihgaben gehören Vergangenheit an

Aber wer hilft dem HSV nun? Beim FC Chelsea, da legt sich Arnesen fest, wird er nicht mehr zugreifen. Die Begründung: "Ich habe im vorigen Sommer Jungs von dort geholt, die sich hier entwickeln sollten, doch sie wurden, speziell von den Medien, nicht gut behandelt. Das war nicht fair und deshalb werde ich keinen Spieler mehr aus London verpflichten."

Noch keine Sofort-Hilfe ist Innenverteidiger Paul Scharner (32). Der Österreicher machte die Mallorca-Reise zwar mit, kam einen Tag nach seiner Unterschrift unter einen Zweijahresvertrag aber aufgrund fehlender Abstimmung noch nicht zum Einsatz. Und wird auch in Karlsruhe nur zusehen, darauf hat sich Fink festgelegt. Denn: Von der Balearen-Insel aus flog Scharner direkt zur österreichischen Nationalelf, der Integrationsprozess beim HSV also wird direkt wieder unterbrochen. Immerhin: In der Defensive drückt Fink aktuell nicht der Schuh.