Bundesliga

Düsseldorf akzeptiert das Urteil des Sportgerichts

Zweimal Teilausschluss statt Geisterspiel

Düsseldorf akzeptiert das Urteil des Sportgerichts

Trug zum Strafmaß bei: Pyrotechnik im und vor dem Berliner Block während des Relegationsspiels in Düsseldorf.

Trug zum Strafmaß bei: Pyrotechnik im und vor dem Berliner Block während des Relegationsspiels in Düsseldorf. imago

Gemäß des damit rechtskräftigen Urteils darf der Aufsteiger das erste Saison-Heimspiel am 1. September gegen den rheinischen Rivalen Borussia Mönchengladbach vor 25.000 eigenen Fans und maximal 5.000 Gäste-Anhängern austragen. Auch beim zweiten Heimspiel des Bundesliga-Rückkehrers gegen den SC Freiburg gibt es nun aber einen Teilausschluss der Fans. Zudem wurde die Geldstrafe vom DFB-Sportgericht von 100.000 auf 150.000 Euro erhöht.

"Einhalb und einhalb ist auch eins. Die wirtschaftlichen Folgen sind dieselben wie bei einem Geisterspiel", sagte der Vorsitzende Richter Hans E. Lorenz nach der knapp vierstündigen mündlichen Verhandlung am vergangenen Freitag. Im schriftlichen Einzelrichter-Verfahren war zunächst ein Geisterspiel zum Saisonauftakt verhängt worden.

Ausschlaggebend für die Umwandlung des Urteils war offenbar die Einschätzung des Zeugen Ralf Kazmierczak zum brisanten Niederrhein-Derby. Der zuständige Einsatz-Bereichsleiter für das Düsseldorfer Stadion hatte gewarnt, dass es bei einem etwaigen Geisterspiel in der Altstadt zu einem gefährlichen Ansturm beider Fan-Lager kommen könnte. "Unser Auftrag ist: Rettet die Düsseldorfer Altstadt", scherzte Lorenz.

Horst Kletke, der Anwalt der Düsseldorfer, hatte auf eine Geldstrafe plädiert. Der Kontrollausschuss-Vorsitzende Anton Nachreiner hielt an seiner Forderung nach einem Geisterspiel plus 100.000 Euro Strafe fest, meinte aber auch, dass er sich mit zwei Teilausschlüssen "anfreunden" könne.

Die Fortuna war aufgrund der Vorkommnisse im Relegationsrückspiel am 15. Mai gegen Hertha BSC zu einem Geisterspiel im ersten Saison-Heimspiel nach 15-jähriger Bundesliga-Abstinenz verurteilt worden. Die Strafe hatte zu heftigen Protesten von Seiten der Fortuna geführt.

Frymuth will Schlussstrich ziehen

"Mit der Akzeptanz des Urteils und der Abwägung, was eine Fortsetzung des Verfahrens noch hätte bringen können, möglicherweise auch eine Verschlechterung, wollen wir nun endlich einen Schlussstrich unter das Ganze ziehen und nach vorne blicken", begründete der Fortuna-Vorstandsvorsitzende Peter Frymuth die Hinnahme des Urteils: "Der Fußball soll jetzt wieder Thema Nummer eins sein." Nun gilt es für die Düsseldorfer, die Bestimmungen des Urteils umzusetzen. Jeweils 25.000 Fans dürfen die Mannschaft bei den ersten beiden Heimspielen der Saison unterstützen. Die Fortuna hat aber bereits über 31.000 Dauerkarten verkauft.

Bundesliga - Sonderheft 2012/13