Fathi ist bereits in den österreichischen Ferienort Seefeld gereist, wo sich Kayserispor auf die am 19. August beginnende Saison in der Türkei vorbereitet.
Bereits Mitte Juli weilte Fathi zu Gesprächen bei Kayserispor. Ein Abschluss kam damals aber nicht zustande, da der Linksverteidiger mit den Rahmenbedingungen in Kayseri nicht einverstanden war.
Allerdings bemühte sich der türkische Verein auch nach der ersten Absage weiterhin extrem um Fathi. Zudem haben sich alle Beteiligten angenähert, so dass ein Abschluss nun doch noch erfolgte. Über die finanziellen Dimensionen des Leihvertrags wurde Stillschweigen vereinbart. Nach kicker-Informationen beläuft sich die Leihgebühr auf 200.000 Euro, sollte die Option gezogen werden, könnten bis zu 600.000 Euro noch hinzu kommen. Damit hätten die Mainzer annähernd die Summe wieder reingeholt, die sie im Jahr 2010 an Spartak Moskau überwiesen hatten.
Fathi der bisher lediglich einen deutschen Pass besitzt, wird sich in der Türkei gleichzeitig um einen türkischen Pass bemühen. Der Antrag dazu wurde bereits gestellt. Die ganze Sache dürfte schnell über die Bühne gehen, denn Fathis Vater ist Türke, seine Mutter Deutsche.
Lebt Fathis Traum von der türkischen Nationalelf?
Mit einem türkischen Pass in der Tasche würde er einerseits nicht das Ausländerkontigent seines neuen Vereins belasten. Andererseits verbindet Fathi damit auch die Hoffnung auf Einsätze in der türkischen Nationalmannschaft.
"Für Malik war die Nominierung für die deutsche Nationalmannschaft bereits ein Traum, Länderspiele nun auch für die Heimat seines Vaters wären die absolute Krönung", bestätigte Fathis Berater Ralf Bockstedte.
Und der Traum ist gar nicht so unwahrscheinlich. Denn Galatasarays Hakan Balta - in der Nationalelf auf der linken Verteidigerposition zu Hause - zog sich Mitte Mai einen Teilriss des Kreuzbands zu und fällt noch mindestens bis Ende des Jahres aus.
Fathi will sich nun bis zur Winterpause mit guten Leistungen bei Nationalcoach Abdullah Avci empfehlen. Und sollte er dann alle Bedingungen der FIFA-Regularien erfüllen, könnte er tatsächlich im Dress der türkischen Nationalelf auflaufen. Seine zwei Einsätze für die deutsche Nationalmannschaft im Jahr 2006 erfolgten jeweils in Freundschaftsspielen.
Der gebürtige Berliner Malik Fathi machte seine ersten Gehversuche bei Hertha Zehlendorf. Über Tennis Borussia Berlin kam er im Jahr 2001 zur Hertha, wo er seinen Durchbruch als Profi schaffte. Im März 2008 wechselte er zu Spartak Moskau, wo er bis 2010 - unterbrochen nur von einem viermonatigen Leihgeschäft mit Mainz - spielte. Seit zwei Jahren steht er fix beim 1. FSV Mainz unter Vertrag, sein Kontrakt läuft noch bis 30. Juni 2014. Insgesamt absolvierte er bisher 173 Bundesligaspiele, in denen ihm drei Tore gelangen.
