Club-Coach Dieter Hecking entließ seine Profis in den Kurzurlaub, nicht, ohne Hausaufgaben zu verteilen. Läufe in unterschiedlichem Tempo über 50 Minuten sollen es sein, für Frantz kein Problem: "Ich bin fit. Topfit", so der 25-Jährige. Und das ist keine Selbstverständlichkeit, denn allzu oft warfen ihn diverse Verletzungen immer wieder zurück. Diesmal aber ist alles anders, die Vorbereitung läuft prima. Von Anfang an, bislang ohne Unterbrechungen, beschwerdefrei. "Das tut mir richtig gut", freut sich Frantz.
"Ein fitter Mike Frantz ist immer ein Kandidat für die Startelf", weiß Hecking. Lange galten der linke Flügel oder eine offensive Mittelfeldrolle als beste Position für Frantz. In den bisherigen Testspielen setzte ihn Hecking auf der Doppelsechs ein. "Ich glaube, dass ich von dort schon in der Lage bin, mit meiner Dynamik Akzente zu setzen." Ob Frantz in der Bundesliga tatsächlich eine Option für die Position vor der Abwehr ist? Eigentlich gilt dort das Duo Timmy Simons (35) und Hanno Balitsch (31) als gesetzt - eine sehr defensive Variante.
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Mit Ansprüchen hält er sich aber zurück, eben auch weil viele Verletzungen seinen bisherigen Weg pflasterten. Vor Jahresfrist musste er nach einer komplizierten Operation am Zehgrundgelenk sogar kurzzeitig um seine Karriere fürchten. In den drei Jahren seit dem Bundesliga-Aufstieg bestritt er nur 51 Bundesligaspiele (6 Tore), also exakt die Hälfte der möglichen.
Bader lehnt Köln-Anfrage ab
So gilt es als Zeichen seiner Wertschätzung, dass Sportvorstand Martin nur bei ihm und Javier Pinola baldige Verhandlungen ankündigt. "Von seinem Alter und Charakter her ist Mike ein sehr wertvoller Spieler, wir werden uns bald mit ihm und seinem Berater zusammensetzen und über die Zeit nach 2013 sprechen", so Bader, der kürzlich eine lose Anfrage des 1. FC Köln für Frantz ablehnte. "Mike identifiziert sich mit uns, ist authentisch, zerreißt sich für den Verein."
Einer Vertragsverlängerung ist Frantz nicht abgeneigt. "Ich kann mir gut vorstellen, für immer in Nürnberg zu bleiben." Damit würde er seinen Traum von einem Engagement in England abhaken. Der Fußball dort fasziniert die Kämpfernatur, wohl wissend, dass Vereine aus dem unteren Drittel der Premier League oder der 2. Liga infrage kämen. Aber für immer Club klingt ja auch nicht schlecht.