Bundesliga

Naldo erliegt Magaths Lockruf - für fünf Millionen

Bremen: Verteidiger verlässt Werder nach sieben Jahren

Naldo erliegt Magaths Lockruf - für fünf Millionen

Bald Kollegen: Naldo spielt in der kommenden Saison in Wolfsburg zusammen mit Helmes.

Bald Kollegen: Naldo spielt in der kommenden Saison in Wolfsburg zusammen mit Helmes. imago

Genaue Angaben über die finanziellen Inhalte des Transfers machten die beteiligten Parteien nicht, nach kicker-Informationen liegt die Ablöse, die der VfL an Bremen zahlt, bei fünf Millionen Euro. Klar ist klar auch, dass Naldo im Trikot der Wölfe deutlich besser verdienen wird als bei Werder Bremen. "Natürlich hätten wir den Vertrag mit Naldo gerne verlängert, aber mit dem Angebot von Wolfsburg konnten wir nicht konkurrieren", so Geschäftsführer Klaus Allofs. Am Mittwochmittag (12.30 Uhr) wird Naldo im Rahmen einer Pressekonferenz in Wolfburg offiziell vorgestellt.

Naldo kam im Sommer 2005 von Esporte Clube Juventude zu Werder. An der Weser erkämpfte er sich auf Anhieb einen Stammplatz in der Innenverteidigung und gehörte jahrelang zu den Leistungsträgern unter Trainer Thomas Schaaf. Insgesamt bestritt er 173 Bundesligaspiele, in denen ihm 22 Tore gelangen. Im Weserstadion gehörte der 29-Jährige zu den Publikumslieblingen.

Trainersteckbrief Magath
Magath

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Naldo

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VfL Wolfsburg - Vereinsdaten
VfL Wolfsburg

Gründungsdatum

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Grün-Weiß

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Werder Bremen - Vereinsdaten
Werder Bremen

Gründungsdatum

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Vereinsfarben

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"Naldo hat sich sieben Jahre lang in die Herzen der Fans gespielt", sagte Allofs. "Wir sind einen großartigen Weg zusammen gegangen, deshalb hatten wir ihm zugesichert einem Transfer zuzustimmen, wenn die Bedingungen für ihn, aber auch für Werder Bremen stimmen."

"Ich habe mir diese Entscheidung nicht leicht gemacht. Es fällt mir wirklich schwer, Bremen zu verlassen. Ich hatte mit Werder viel Erfolg. Der Verein und die Fans sind mir ans Herz gewachsen. Aber das Angebot aus Wolfsburg war wirklich sehr gut. Ich habe jetzt die Möglichkeit, in der Bundesliga zu bleiben. Das war mir und meiner Familie wichtig." Bei den Wölfen wird Naldo einen Vierjahresvertrag bis zum 30. Juni 2016 erhalten. "Ich freue mich über den Transfer. Naldo ist die richtige Verstärkung für unser Team. Er bringt viel internationale Erfahrung mit, um unsere Ziele zu erreichen", äußerte sich VfL-Trainer Felix Magath. Damit dürfte der VfL mit einer komplett neue formierten Innenverteidigung in die Saison gehen. Denn bereits zuvor eiste Magath Emmanuel Pogatetz vom Lokalrivalen Hannover 96 los.

Der Abflug Naldos aus Bremen zeichnete sich in den letzten Wochen mehr und mehr ab. Denn der Vertrag des Brasilianers läuft im nächsten Jahr aus, eine vorzeitige Verlängerung kam bisher nicht zustande. Nach derzeitigem Stand hätte er so den Verein im kommenden Jahr ablösefrei verlassen können.

Trotz des Abgangs von Naldo sieht Schaaf in der Defensive keinen akuten Handlungsbedarf: "Mit Naldo verbinden wir viele positive Momente. Er ist ein großer Verlust für uns, darüber können wir nicht glücklich sein. Aber wir sind gerade für das Abwehrzentrum sehr gut besetzt. Der Konkurrenzkampf bleibt auch nach diesem Transfer enorm hoch. Ich bin davon überzeugt, dass wir unseren eingeschlagenen Weg erfolgreich fortsetzen werden", so der Werder-Coach.

Sokratis gibt die Kommandos - kommt Gouano?

Neuer Leitwolf in der Innenverteidigung dürfte Sokratis werden. Um den Platz neben den Griechen streiten sich in erster Linie Sebastian Prödl, der erst unlängst bis zum Jahr 2015 verlängerte, sowie Neuzugang Assani Lukimya (von Fortuna Düsseldorf). Doch auch der Schweizer Francois Affolter stellte seine Wertigkeit in der Rückrunde der Saison 2011/12 bereits unter Beweis.

Dennoch könnte Bremen durchaus noch auf dem Transfermarkt aktiv werden. Denn verbürgt ist das Interesse an Prince Desir Gouano. "Ja, er ist ein Thema", bestätigte Allofs. Der 18 Jahre alte Franzose konnte sich zwar bei Juventus Turin nicht durchsetzen, doch Beobachter sagen dem Innenverteidiger eine große Zukunft voraus. Sein derzeitiger Marktwert wird auf rund 250.000 Euro taxiert.