Bundesliga

Nürnberg und der Magier Merkel

50 Jahre Bundesliga im kicker

Nürnberg und der Magier Merkel

Max Merkel feiert die neunte Meisterschaft des 1. FC Nürnberg.

Max Merkel feiert die neunte Meisterschaft des 1. FC Nürnberg. imago

Als Max Merkel 1955 in Den Haag seine Trainerkarriere begann, galt er als Prototyp des neuen Profitrainers. Der Ex-Nationalspieler für Deutschland und Österreich machte keinen Hehl daraus, dass es ihm um Geld ging. Aber vor allem hatte er Erfolg.

Bei seiner ersten Station in Deutschland führte er Borussia Dortmund 1961 ins Meisterschaftsfinale, das die Borussen gegen Nürnberg 0:3 verloren. 1964 holte er mit 1860 München den DFB-Pokal, im Jahr darauf scheiterte er erst im Endspiel des Europacups gegen West Ham United (0:2). 1966 gelang dann der ganz große Wurf: Meister mit den Löwen. Doch der autoritäre Schleifer überwarf sich mit der Mannschaft, was in einer tätlichen Auseinandersetzung mit Keeper Petar Radenkovic endete.

Seine nächste Station nach der Entlassung in München hieß Nürnberg. Nach dem Klassenerhalt im ersten Jahr führte er den Traditionsklub zum neunten Meistertitel. Aber wieder überdrehte Merkel nach dem tollen Erfolg.

Wie bei 1860 zerstörte er beim Club mit seiner zynisch-sarkastischen Art die Trainer-Spieler-Beziehung. Leistungsträger wurden verkauft oder demontiert. Am Ende stand das Unfassbare: Der amtierende Meister stieg aus der Bundesliga ab, Merkel verließ das sinkende Schiff im März 1969.

In der aktuellen Montagausgabe des kicker lesen Sie in der Serie "50 Jahre Bundesliga" alles über die Meisterschaft und den folgenden Abstieg des 1. FC Nürnberg.