"Da muss jetzt einmal das Gift raus", fordert Schmadtke. Oft habe man erlebt, dass es Probleme zwischen Coach und Spieler gegeben habe, ohne dass diese sich gleich spinnefeind geworden seien. "Es darf nicht angehen, dass aus normalen Vorgängen Politik gemacht wird. Gegen den Trainer, gegen den Spieler. Das gefällt mir nicht."
Zwischen Mirko Slomka (44) und Pogatetz war es zum Zerwürfnis gekommen. Der Trainer hatte den Spieler vorübergehend suspendiert und ihm Sondertraining verpasst. Der Grund: Fitnessdefizite. Beide fanden aber inzwischen wieder zu professioneller Zusammenarbeit. "Überzogen" findet Schmadtke die Interpretation, Pogatetz sei bei Slomka komplett unten durch. "Erstens jagen wir grundsätzlich keinen Spieler vom Hof. Und zweitens ist Emi natürlich auch künftig wichtig für uns. Er hat immer Leistung gebracht."
96 hat mögliche Nachfolger im Auge
Zugleich sei legitim, dass 96 sich auch für das Abwehrzentrum umsehe. Schmadtke: "Denken ist erlaubt. Das machen die Spieler ja auch." Zuletzt rückten die Defensivakteure Felipe (25, Standard Lüttich) und Luis Neto (23, Nacional Funchal) in den Fokus. Und parallel dazu wurde bekannt, dass vor allem der 1. FC Nürnberg Pogatetz zumindest als eine Option für die nächste Saison ins Auge gefasst hat - als einen von mehreren Kandidaten.
Eine Patt-Situation. Offen, ob etwas passiert und wer den ersten Schritt tut. Holt 96 erst jemanden, wenn Pogatetz geht? Geht Pogatetz, wenn der Klub jemanden holt? Der Spieler selbst entspannt im Urlaub und will, so klingt es aus dem Umfeld, aktiv nicht an seinem Weggang arbeiten. Hannover müsste ihn schon ins Schaufenster stellen - nach den aktuellen Worten Schmadtkes eher unwahrscheinlich.
Michael Richter