Nach dem Abgang von Vize-Weltmeister Khalid Boulahrouz, dessen Gehalt nicht mehr zu finanzieren war, und Stefano Celozzi, auf dessen Dienste der VfB keinen Wert mehr legte, stehen im Augenblick nur noch zwei Außenverteidiger unter Vertrag: Der Italiener Cristian Molinaro für die linke Seite und der rechts wie links einsetzbare Gotoku Sakai, der jedoch mit der japanischen Mannschaft im Juli und August an den Olympischen Spielen in London teilnehmen wird. "Auf diesen Positionen schauen wir uns um", bestätigt Sportdirektor Fredi Bobic, "aber unsere Möglichkeiten sind sehr begrenzt."
So sehr, dass die sportliche Führung des VfB im Fall Arthur Boka umgedacht hat: Der 29-Jährige, dessen am 30. Juni dieses Jahres auslaufender Vertrag ursprünglich nicht verlängert werden sollte, steht plötzlich vor einer Ausdehnung seines Arbeitspapiers. "Ich glaube, dass wir einen wie ihn in unserer wirtschaftlichen Situation nicht abgeben dürfen", erklärt Labbadia dem kicker. "Bei ihm wissen wir, was wir haben." Noch in dieser Woche soll Boka die Unterschrift unter einen neuen Vertrag setzen.
Spielersteckbrief Riether
Spielersteckbrief Diekmeier
Spielersteckbrief Didavi
Riether ist einer der Kandidaten
Damit wäre zumindest die linke Seite besetzt. Auf rechts hatte der VfB lange um Timothy Chandler geworben, doch der blieb dann lieber beim 1. FC Nürnberg. "Bei fünf, sechs Spielern schauen wir genau hin", sagt Bobic und hat doch einen Favoriten: Sascha Riether. Den 29-jährigen zweimaligen Nationalspieler, der nach seinem Wechsel vom VfL Wolfsburg zum 1. FC Köln zur Saison 2011/12 die angedachte Führungsrolle nicht ausfüllen und den Abstieg des FC nicht verhindern konnte, schätzt Labbadia als "polyvalenten", also vielseitig einsetzbaren Spieler "mit gutem Charakter". Für eine Ablösesumme von 1,8 Millionen Euro kann Riether aus seinem noch zwei Jahre laufenden Vertrag in Köln aussteigen. Ein weiterer Kandidat auf der Stuttgarter Liste: Der frühere U-21-Nationalspieler Dennis Diekmeier (22) vom Hamburger SV, dessen Vertrag jedoch ebenfalls erst 2014 endet, sodass eine Ablösesumme in ähnlicher Größenordnung fließen müsste.
Didavi hofft auf das Ende der Hinrunde
Derweil steht Daniel Didavi eine schwierige Phase bevor. Nach seiner schweren Verletzung wird er nächste Woche von Professor Ulrich Boenisch in Augsburg am linken Knie operiert, in dem ein Stück Knorpel herausgebrochen ist. Bei gutem Verlauf des Heilungsprozesses soll der Mittelfeldspieler gegen Ende der Hinrunde wieder eingreifen können.
