Zweitbester Torjäger der Rückrunde ist er, neun Treffer stehen für ihn zu Buche, ebenso oft trafen Mario Gomez vom FC Bayern und Klaas Jan Huntelaar vom FC Schalke, der Stuttgarter Martin Harnik durfte noch zwei Tore mehr bejubeln.
Ist das wieder der "alte Kießling", für den im Mai 2010 satte 21 Saisontore notiert wurden? "Kann sein", sagt er, ergänzt aber: "Ich bin wieder vollständig fit, das ist die Hauptsache." Vollständig - das betrifft nicht nur den Körper: "Es hat auch im Kopf 'klick' gemacht", sagt der Blondschopf. Eine sportlich und menschlich wenig befriedigende Weltmeisterschaft 2010, danach eine schwere Verletzung mit mehreren Monaten Pause Kießling war aus dem Rhythmus geraten und offenbarte Probleme, ihn wieder zu finden. Laufbereitschaft und Kampfkraft stimmten immer, keiner opfert sich so für sein Team auf wie der gebürtige Bamberger.
Spielersteckbrief Kießling
Doch spielerisch haperte es und - für einen Torjäger ganz fies - die Treffsicherheit ging verloren: "Ich war zu ungeduldig, wollte zu viel, habe oft die Situationen falsch gelöst." Nach der Wintervorbereitung, die völlig problemlos verlief, sei dies vorbei. Schade, dass parallel dazu das gesamte Gebilde an Stabilität verlor. Kießling: "Wir müssen uns jetzt auf das besinnen, was wir können. Dann schaffen wir auch die Europa League." Wie groß ist die Zuversicht? "Es wird schwer. Aber wir haben noch nie gegen Hoffenheim verloren."
Für Kießling selbst könnte auch noch etwas herausspringen in dieser Saison: Mit den beiden Toren beim 3:3 gegen die Hertha schloss er mit nunmehr 69 Treffern für Bayer zu Dimitar Berbatov (31, heute Manchester United) auf, zu Herbert Waas (1982 bis 1989) fehlen noch drei Tore.
