Bundesliga

Bayer trennt sich von Dutt - Hyypiä übernimmt

Leverkusen: Trainerwechsel nach Talfahrt

Bayer trennt sich von Dutt - Hyypiä übernimmt

Aus in Leverkusen: Robin Dutt muss seinen Hut nehmen, Sami Hyypiä (re.) übernimmt mit Sascha Lewandowski.

Aus in Leverkusen: Robin Dutt muss seinen Hut nehmen, Sami Hyypiä (re.) übernimmt mit Sascha Lewandowski. Getty Images

Nach der fünften Pflichtspielniederlage in Folge und dem drohenden Verpassen der Europa-League-Plätze hatte das Leverkusener Publikum nur noch Spottgesänge für das Team und seinen Trainer übrig. Zwar gab sich Dutt anschließend weiterhin kämpferisch, doch einen Ansatz, wie er die handfeste Krise beenden könne, lieferte er nicht unbedingt. "Das war eine der schlechtesten Leistungen der Saison. Da kann man nicht erwarten, dass der Trainer gefeiert wird", sagte Dutt.

Trotz der blutleeren Vorstellung, bei der auch die deutschen Nationalspieler Rolfes, Schürrle und der wieder ins DFB-Visier geratene Castro unter den Augen von Bundestrainer Joachim Löw arg enttäuschten, stellt sich Dutt vor seine Mannschaft. "Ich werde öffentlich keinen Schuldigen suchen und auch in der größten Not nicht die Mannschaft an den Pranger stellen."

Trainersteckbrief Dutt
Dutt

Dutt Robin

Trainersteckbrief Hyypiä
Hyypiä

Hyypiä Sami

Bayer 04 Leverkusen - Vereinsdaten
Bayer 04 Leverkusen

Gründungsdatum

01.07.1904

Vereinsfarben

Rot-Weiß-Schwarz

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Eine knallharte Analyse der Situation nahmen derweil Sportdirektor Rudi Völler und Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser vor. Mit dem Ergebnis: Die Zeit von Dutt bei Bayer ist zu Ende. Mit ihm wurden auch seine Co-Trainer Damir Buric und Marco Langner freigestellt. "Wir mussten einfach handeln und ein Zeichen setzen, um das Saisonziel internationaler Wettbewerb weiter mit frischem Wind zu verfolgen", erklärte Holzhäuser. Völler meinte: "Mit dem Team Hyypiä/Lewandowski wollen wir das Ruder herumreißen und wieder richtig Fahrt aufnehmen. Die Mannschaft steht jetzt verstärkt in der Pflicht."

Sascha Lewandowski

Unterstützt Hyypiä auf der Trainerposition: Sascha Lewandowski. imago

Die Entlassung von Dutt ist der achte Trainerwechsel in der laufenden Bundesliga-Saison. Zuvor hatten Markus Babbel und Michael Skibbe (beide Hertha BSC), Marcus Sorg (SC Freiburg), Michael Oenning (Hamburger SV), Holger Stanislawski (1899 Hoffenheim) und Marco Kurz (1. FC Kaiserslautern) gehen müssen. Ralf Rangnick trat bei Schalke 04 wegen eines Burn-outs zurück.

Dutt-Nachfolger Hyypiä war bis 2011 Profi bei den Leverkusenern, absolvierte nach seiner aktiven Karriere mehrere Praktika (unter anderem in Leverkusen) und war zuletzt Assistenztrainer der finnischen Nationalmannschaft.

"Es ist nicht gut, wenn man so mit Menschen umgeht."

Freiburgs Trainer Christian Streich über die Spottgesänge

Dutts Entlassung wird man unter den branchenüblichen Mechanismen des Geschäfts einordnen, wenn der sportliche Erfolg ausbleibt. Umso mehr verdienen die Worte von Dutts sportlichem Gegner vom Samstag, Christian Streich, Beachtung. "Am Anfang habe ich gedacht, ich höre nicht richtig. Das hat mir in der Seele weh getan. Das ist etwas Schlimmes. Klar, die Menschen, die so etwas machen, sind vielleicht erbost aus irgendwelchen Gründen. Aber sie sollten sich mal überlegen, was sie damit machen. Es ist nicht gut, wenn man so mit Menschen umgeht", sagte der Freiburger Coach über die Leverkusener Spottgesänge von den Rängen.