Bundesliga

Weiter keine Einigkeit bei Sportwetten

Notifizierungsschreiben der EU

Weiter keine Einigkeit bei Sportwetten

In Spanien längst Alltag, in Deutschland verboten: Real-Stars Cristiano Ronaldo und Mesut Özil werben für einen Sportwetten-Anbieter.

In Spanien längst Alltag, in Deutschland verboten: Real-Stars Cristiano Ronaldo und Mesut Özil werben für einen Sportwetten-Anbieter. imago

"Mit dem Schreiben der EU-Kommission ist der Glücksspielstaatsvertrag von 15 Bundesländern in Brüssel erneut durchgefallen", kommentierte Wacker die Einschätzung der EU. "Die Länder konnten mit ihren Änderungen die Zweifel der EU-Kommission nicht ausräumen. Der neue Staatsvertrag ist absehbar europarechtlich zum Scheitern verurteilt", ist er sich sicher.

Völlig anders interpretiert Beck den Brief aus Brüssel, in dem es um den Milliardenmarkt Sportwetten geht. Er sieht seinen Kurs bestätigt und will an dem Modell der 15 Bundesländer festhalten. Schleswig Holstein forderte er auf, sich diesem Entwurf anzuschließen. Für Wolfgang Kubicki, FDP-Fraktionschef im Kieler Landtag, ist das keine Option. Die von der EU geäußerten Bedenken seien zu gravierend. Er will an dem wesentlich liberaleren Modell festhalten, das eine weitere Öffnung des Sportwettenmarkts vorsieht.

Wacker fordert die Länder auf, eine einheitliche Lösung zu schaffen. Als Basis könnte das Schleswig-Holsteinische Glücksspielgesetz, das von der EU notifiziert wurde, dienen.

Eine Einigung ist jedenfalls auch nach dem Schreiben aus Brüssel nicht in Sicht. Der Streit um den Milliardenmarkt Sportwetten geht weiter, weil sich die Politik nicht auf eine einheitliche Linie einigen kann. Zu groß ist die Versuchung, das staatliche Monopol vielleicht doch noch zementieren zu können. Die Hängepartie, die vor allem auf dem Rücken der Kunden und der an Wetten interessierten Sportfans ausgetragen wird, geht weiter. Darunter müssen auch die Vereine leiden, die auf zu erwartende Werbeumsätze in Millionenhöhe verzichten müssen. Ein Ende des Streits scheint in weiter Ferne.