Was war Geschehen? Ein Gerangel zwischen Pizarro und Hannovers Pogatetz führte zu einer Tätlichkeit des Werder-Stürmers. Ein Schlag ins Gesicht des Österreichers, den Pizarro selbst auch nicht leugnet, für den er aber eine Erklärung hat. "Ich wollte nur seine Hand wegmachen, und auf einmal gebe ich ihm eine kleine Klatsche", versicherte der Südamerikaner mit treuherzigem Augenaufschlag. Nun muss er sich vor dem DFB erklären. Beide Spieler wurden aufgefordert, Stellung zu nehmen. Bis zu einem Urteil steht der Peruaner unter Verdacht des krass sportwidrigen Verhaltens, wie es beim DFB heißt.
Schiedsrichter Christian Dingert (Lebecksmühle) hatte auf Nachfrage erklärt, diese Szene nicht gesehen zu haben, weshalb der Kontrollausschuss nachträglich ermitteln kann. Vor gut drei Jahren hatte Pizarro in einem Auswärtsspiel beim Karlsruher SC wegen einer Tätlichkeit die Rote Karte gesehen, in der Hinserie blieb ein Ellenbogen-Check gegen Nationalspieler Holger Badstuber vom deutschen Rekordmeister Bayern München ungeahndet.
Spielersteckbrief Pizarro
Spielersteckbrief Marin
Eine Sperre hätte für Werder womöglich schwerwiegende Folgen. Gegen 96 unterstrich Pizarro seine Ausnahmestellung, sieben seiner elf Saisonsiege fuhren die Hanseaten ein, wenn der Peruaner traf. Den Sieg gegen den Nordrivalen wertete der überragende Torwart Tim Wiese indes nur vorsichtig optimistisch. "Wir müssen jetzt weiter gewinnen. Das war nach unserem Erfolg in Hamburg nicht so." Nun geht es nach Dortmund, zum Spitzenreiter.
Fraglich, ob Pizarro dann dabei ist. Zunächst muss er wegen Sprunggelenksproblemen ohnehin pausieren und war im Training nicht dabei. Vorsichtige Entwarnung gab es bei Marko Marin. "Es ist zum Glück kein Faserriss. Ob es für Dortmund schon reichen wird, kann ich nicht sagen", wird Marin auf der Website des Vereins zitiert. Er musste in der 18. Minute ausgetauscht werden. Mehmet Ekici nutzte seinen unerwartet frühen Einsatz und legte zwei Treffer auf.
